Echolotbilder 🖥 auswerten, deuten und interpretieren 👨‍💻 Tipps und Erklärungen!

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In dem folgenden Artikel wollen wir Dir zeigen, wie Du Deine Echolot-Bilder richtig deuten und auswerten kannst. Viele Boots-Angler entscheiden sich für ein Echolot, um so schneller Fische und Hotspots zu finden. Doch die Ernüchterung kommt schon kurz nach dem teuren Kauf, denn die wenigsten Bilder eines Fischfinders sind auf den ersten Blick eindeutig zu interpretieren.

Als Laie weiß man oft gar nichts mit den Bildern anzufangen und verfährt Kilometer um Kilometer, bevor die Angeln überhaupt das Wasser sehen. Umso wichtiger ist es, Dich selbst schlau zu machen, um schneller Fische zu finden und mehr Zeit zum Angeln zu haben.

90 % der Fische sind auf 10% der Fläche eines Sees zu finden.

(Carl Lowrance)

Das Schlimme ist, dass die meisten Hersteller von Echoloten es nicht schaffen, wichtige und vor allem grundlegende Informationen zum Interpretieren der Echolotbilder zu vermitteln. Da wird von Frequenzen, DownScan, CHIRP oder was auch immer geschwärmt und alle möglichen technischen Details beworben, damit der Kunde sich bestmöglich das teuerste Modell anschafft.

Und dann? Ja, dann ist es größtenteils vorbei mit dem Support … Nun ist man selbst verantwortlich, sich zu informieren … irgendwo in Foren oder Gruppen auf Social-Media.

Können wir das ändern? Die Vorgehensweise der Hersteller bestimmt nicht. Aber wir können Dir in diesem Artikel zeigen, wie Du schon mit grundlegenden Kenntnissen Deine Echolotbilder deutlich besser auswerten und interpretieren kannst. Denn der beste Fischfinder nützt Dir nichts, falls Du nicht weißt, wie Du seine Bilder deuten musst.

 

Grundlagen der Funktionsweise eines Echlotes:

Zu Beginn möchten wir kurz auf die grundlegende Funktionsweise von Schall unter Wasser eingehen. Der Geber des Echolotes sendet oder pingt einen Ton ins Wasser. Dieser breitet sich kugelförmig in alle Richtungen aus, wobei die Hersteller von Echoloten es geschafft haben den Schall zu konzentrieren und den Ton somit besonders stark in eine Richtung zu leiten – beim 2D-Geber beispielsweise nach unten.

Sobald die Schallwelle auf ein Objekt (Grund, Stein, Pflanze, Fisch usw.) trifft, wird sie reflektiert und ein Echo erzeugt. Wenn der Schall zum Geber zurückkommt, berechnet das Echolot die Entfernung von diesem zum Objekt. Zusätzlich errechnet das Echolot, wie stark das reflektierte Signal ist. Anhand von diesen Infomationen kann auf dem Bildschirm ein möglicher Fisch, Strukturen wie Pflanzen oder der Grund dargestellt werden.

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Die Dauer bis zur Rückkehr der Schallwelle (Echo) ist die Grundlage für die Berechnung der Entfernung zum Objekt.

Die Funktionsweise ist grundlegend für das Funktionieren der Echolote bzw. der Unterwasserkommunikation im professionellen Bereich. Der Schall breitet sich unter Wasser mit einer Geschwindigkeit von ca. 1.500 m/s aus. Hat das Wasser unter dem Boot eine Tiefe von 750 m, würde der Schall des Pings eine Sekunde für runter und wieder rauf benötigen.

Aus diesen Berechnungen wird das Bild des Echolotes aufgebaut – Stück für Stück:

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Alle Echos eines Pings werden also zuerst vom Geber erfasst und anschließend vom Fischfinder berechnet. Dabei wird jedem Echo eine Farbe in Abhängigkeit von der Stärke des Signals zugeordnet und im A-Scope oder RTS angezeigt. Diese beiden Anzeigen eines 2D-Echolots erfolgen in Echtzeit. Sprich alles, was bei diesen als Farbpixel auftaucht, passiert gerade jetzt. Mit jedem neuen Ping wird das Bild nach links geschoben und zeigt uns nur mehr die Vergangenheit an.

Das heißt, dass alles, worauf die meisten auf einem Echolot schauen – nämlich das große Bild – schon längst vergangen ist. Fische die angezeigt werden sind nicht unbedingt mehr da, sondern können weitergezogen sein. Es ist schon unglaublich, dass das, was uns eigentlich interessiert – “Wo ist der Fisch aktuell?” – nur in der klitzekleinen Anzeige rechts gezeigt wird!

Das erschreckende ist jedoch, dass Anwender manchmal gar nicht wissen, dass ihr Echolot diese Anzeige überhaupt hat, da man bei einigen Modellen diese Option erst im Menü aktivieren muss. Vielen Dank liebe Hersteller – für die ausführlichen Bedienungsanleitungen.

Anmerkung: Jeder soll sich den Schuh anziehen, der ihm passt. Einige Echolotanbieter versuchen aber durchaus ihren Job gut zu machen.

Schwache und starke Echos:

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Auf diesem Echolotbild, kannst Du gut die unterschiedliche Einfärbung der Signale aufgrund deren unterschiedlicher Stärke erkennen.

Wenn wir ein Echolotbild betrachten, erkennen wir unterschiedlich gefärbte Anzeigen:

  • Fischsicheln sind je nach Farbpalette manchmal blau, gelb, rot oder farblich gemischt.
  • Die Bodenlinie kann schmal, oder breit und farblich gelb, weiß oder blau sein.
  • In unserem Bild reicht die Farbpalette (Punkt A) von gelb (das stärkste Echo) bis dunkelblau (das schwächste Echo).

Ein starkes Echo wird nahezu immer vom Boden erzeugt. Je dichter also fester der Gewässergrund ist, desto breiter wird die Bodenlinie dargestellt. In unserem Beispiel ist ein sehr harter Boden als eine breite gelbe Bodenlinie erkennbar. Punkt C zeigt auf zwei Bodenausschnitte. Der linke Pfeil zeigt auf eine schmale Bodenlinie (weicher Boden) und der rechte auf eine breite Bodenlinie (harter Boden).

Bei den Fischsicheln gibt es sehr viele Unterschiede:

Blaue Fischsicheln: Ein schwaches Echo (Punkt D). Das kann bedeuten, dass der Fisch recht klein ist und somit kein starkes Echo erzeugt wird. Auch kann der Fisch sich am Rand des Sonarkegels befinden. Dadurch ist der ausgehende Echolotschall selbst schwächer als im Hauptkegel, so dass auch von großen Fischen nur ein schwaches Echo erzeugt wird.

Das Fleisch und die Knochen der Fische haben nahezu die gleiche Dichte wie das sie umgebende Wasser. Daher wird von ihnen kaum ein Echo erzeugt. Allein die Schwimmblase, die mit Luft gefüllt ist, ist für 90% der Echostärke verantwortlich.

Gelbe Fischsicheln: Fische mit einer großen Schwimmblase erzeugen ein starkes Echo und solche mit einer kleinen Schwimmblase ein schwaches. Aus diesem Grund können größere Barsche, die über zwei Luftkammern verfügen, oft als große Fische interpretiert werden. Z. B. kann ein größerer Hecht, der nur über eine Luftkammer verfügt, gleich groß wie die viel kleineren Barsche dargestellt werden.

Gelbe Fischsicheln bedeuten, dass der Fisch ein starkes Echo produziert. Entweder ist der Fisch direkt unter dem Geber und erzeugt durch die starke Schallwelle ein starkes Echo oder der Fisch ist sehr goß, steht optimal zum Geber und ist noch am starken äußeren Rand des Geberkegels zu finden.

Auch ein Fischschwarm, den wir in Punkt E erkennen können, kann ein sehr starkes Echo produzieren, da die Schallwelle den Beutefischschwarm nicht durchdringen kann und vollständig refelktiert wird. Viele kleine Luftbalsen ergeben in diesem Fall ein starkes Echo.

Rote Fischsicheln: Auch diese kannst Du auf dem Bild erkennen. Sie werden von einem mittelstarken Echo erzeugt und bedeuten kleine bis mittlere Fische im Hauptkegel oder größere Fische in den seitlichen Bereichen des abgeschwächten Sonarkegels.

Tipp: Echolote bieten scheinbar unendlich viele Einstellmöglichkeiten. So fängst du mit 20% der Einstellungen, 80% mehr Fische. Lerne wie Du Dein Echolot richtig interpretierst  mit unserem großem Echolot-Ratgeber (Buch) – inklusive der besten Tipps aus unseren 20 Jahren Erfahrung. Oder steige mit unserem Videokurs gleich zum Echolotprofi auf.

In welcher Tiefe steht der Fisch?

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Das Echolot zeigt uns immer die Tiefe des Fisches an. Korrekt, oder? Naaaa, also die einzige Tiefe, die das Echolot annähernd als Tiefe anzeigt, ist die Tiefe zum Grund. Bei nahezu jeder Fischsichel, die wir auf diesem Bild sehen, können wir nicht sagen, in welcher Tiefe sich der Fisch wirklich befand.

Warum ist es nicht so leicht, die wahre Tiefe eines Fisches abzuschätzen?

Der Geber des Echolotes berechnet nur die Zeit, die das Signal und das zurückkommende Echo benötigen. Aus dieser Zeit wird die Entfernung des Objektes, wie z. B. der Fisch, berechnet. Wenn wir also einen Fisch in 7,5 Meter Tiefe auf einem Echolot sehen, wissen wir lediglich, dass dieser 7,5 Meter vom Geber entfernt ist. Wir wissen aber noch nicht, ob er sich 7,5 Meter unter, links, rechts, vor oder hinter dem Boot befindet.

Warum ist dann die Grundtiefe korrekt?

Die Bodenlinie wird aus den starken Echos von zwei bis drei Pings gebildet. Da das stärkste Signal immer durch eine direkte Reflektion erzeugt wird, kommt auch fast immer das stärkste Echo vom Grund direkt unterhalb des Echolotes zurück. Ausnahmen bestätigen die Regel. Bei zerklüftetem Gewässergrund ist demzufolge auch die Bodenanzeige nicht korrekt.

Können wir wirklich nie die Tiefe eines Fisches erkennen?

Doch – denn hier sind drei Merkmale, dass sich der Fisch direkt unter dem Boot befindet.

  1. Der Fisch steht am Grund: In diesem Fall können wir davon ausgehen, dass er sich wirklich gerade unter dem Boot befindet. Wäre er nicht unterhalb des Bootes, würde er von der Grundlinie verschluckt und nicht mehr angezeigt werden.
  2. Fische direkt unter der Wasseroberfläche: Fische im Oberwasser durchqueren die schmalste Stelle eines Sonarkegels. Damit kreuzen sie fast immer den stärksten Teil des Schallkegels.
  3. Fische, welche die stärkste Farbe haben: Schauen wir uns die große, fette Fischsichel im Bild an. Sie glüht förmlich an ihrer Spitze. Wenn wir die Fischsichel mit der Farbpalette vergleichen (rechts im A-Scope), erkennen wir, dass es sich um das stärkste Echo handelt. Aus diesem Grund ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Fisch nicht nur groß ist, sondern sich auch nahezu direkt in 7,5 Meter Tiefe unter dem Boot befindet (oder besser befand), da er nur von dieser Position aus, ein solch starkes Echo erzeugen kann.

Zur Verdeutlichung, dass das Echolot nur die Entfernung zum Fisch (und nicht dessen aktuelle Position zum Boot) misst, haben wir das Prinzip auch noch in einer Grafik dargestellt. Beide Hechte haben in diesem Beispiel eine Entfernung von 7,5 Metern zum Geber. Für uns würden sie als zwei Fischsicheln in gleicher Tiefe auf dem Echolotbildschirm dargestellt werden. Sie würden sich quasi überlagern.

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In welcher Tiefe steht der Fisch (Hecht)? Am Echolotbild wird uns nur die Entfernung zum Geber (7,5 m) angezeigt, aber nicht die Position zu diesem.

Die Fischsichel am äußeren Rand würde aber wohl in einer schwächeren Farbe dargestellt werden. Die Frage, die Du Dir jetzt stellen musst ist: Kannst Du in dem Momemt, in welchem Du zwei große Fischsicheln übereinander auf Deinem Echolotbildschirm siehst, für Dich interpretieren, dass die Fische nicht zwangsläufig in der gleichen Tiefe schimmen bzw. sich am gleichen Ort unter Wasser befinden?

Facebook-Gruppe für Deine Echolot-Bilder: Tritt unserer Facebook Gruppe “Echolot-Bilder richtig interpretieren & mehr Fische fangen” bei. Hier kannst Du Deine Echolotbilder hochladen, Fragen stellen und sie auswerten lassen.  Gruppe beitreten

Der Fisch taucht ab:

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Taucht der Fisch wirklich ab? Oder schwimmt er nur zur Seite weg? So verzwickt ist die Interpretation eines Echolot-Bildes häufig.

Wer kennt dieses Bild nicht? Ein Fisch taucht förmlich ab. In unserem Bild ändert der Fisch seine Tiefe von knapp 11 Meter (A) auf 15 Meter (B). Er schiesst gerade um 3 Meter nach unten, oder?

Falsch – der Fisch taucht nicht unbedingt ab, er entfernt sich lediglich vom Geber. Für uns scheint es nur als ein Abtauchen, da ein 3D-Bild des Raumes unter Wasser nicht auf einem 2D-Bildschirm des Echolotes dargestellt werden kann. Zumindest nicht in dieser Anzeige.

Das hauptsächliche Indiz, dass uns die korrekte Interpretation des Entfernen vom Geber erlaubt, ist die Farbveränderung der Fischsichel. Sie ändert sich von rot (= starkes Echo / Punkt A) zu grün (= mittel starkes Echo / Punkt B).

Das ist ein einwandfreies Zeichen dafür, dass sich der Fisch entfernt – vielleicht aufgeschreckt von unserem Motor – und das Echo somit schwächer wird. In welche Richtung auch immer er verschwindet, ist ebenso nicht möglich zu deuten.

Chirp vs Nicht-Chirp:

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Was die verwendete Technik für einen Einfluß auf die Qualität der Echolotbilder hat, sieht man diesem Vergleich zwischen Non-Chirp (links) und Chirp (rechts).

Wie wir bereits in unserem Buch „Der große Echolot-Ratgeber“ beschrieben haben, ist es oft eine Herausforderung die Echosignale eindeutig zu identifizieren. Oft werden Fischsicheln undeutlich oder zu grob dargestellt. Je besser die Technik jedoch ist, desto besser werden die Ergebnisse ebenso sein.

Traditionelle Echolotbilder im 2D-Verfahren sind nicht immer leicht zu verstehen. Fischwolken (Futterfisch), Unterwasserpflanzen und Felsbrocken lassen sich häufig nur unzureichend unterscheiden. Nicht selten bleibt bei dem einen oder anderen Objekt ein Fragezeichen stehen, weil man keinen Verdacht hat, was es sein könnte. Hinzu kommt dann noch die ungewohnte Sichtweise von rechts (aktuell) nach links (schon vorbei), die gewöhnungsbedürftig ist.

Diesem Ratespiel kannst Du mit neuester Technik und neuesten Scanmethoden zuvorkommen. Um dafür zu sorgen, dass die Objekttrennung deutlich verbessert wird und die Auflösung sich verfünffacht, setzt Du ganz einfach ein Chirp-Gerät in Kombination mit einem Vollchirp-Geber ein.

Wie groß die Unterschiede sein können, lassen die beiden oben gezeigten Echolotbilder vermuten, die parallel mit einem Simrad Go7 bei 200 kHz (links) und einem Garmin Echomap 52cv mit Chirpgeber (rechts) aufgenommen wurden. Die Erkennungsrate verbessert sich dabei wie im Bild erkennbar, mit einem echten CHIRP-Geber wesentlich.

Fotorealistische Bilder:

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Die Verbindung von 2D-Chirp und DownScan bringt durch beinahe fotorealistische Bilder, schon weitaus größere Aufschlüsse über die Zustände unter der Wasseroberfläche.

Fischsicheln auf der 2D-Anzeige (blauer Hintergrund) sind nicht immer Fische. Oft stecken Hindernisse hinter den Sicheln. Gerade diese Hindernisse sind jedoch wahre Hotspots für kleinere Fische, da sie Futter und Schutz bieten. Die Räuber machen demzufolge regelmäßig Beutezüge zu diesen Hotspots.

Falls Du zur richtigen Zeit hier angelst, wirst Du den ein oder anderen Räuber wie Hecht oder Barsch an den Haken bekommen können. Mit dem richtigen Echolot in Verbindung mit den passenden Einstellungen, kannst Du diese Hotspots leicht identifizieren.

Du splittest den Bildschirm auf Deinem Echolot. Parallel zum 2D-Verfahren wählst Du zusätzlich das DownScan-Bild. Das bringt häufig sofort Klarheit in die Unterwasserwelt. In dem 2D-Echolotbild (links) vermutet man Fische und Unterwasserpflanzen.

Das DownScan-Bild (rechts) gibt Gewissheit. Bei genauem Hinsehen wird auch der Fisch bestätigt (helle Punkte in den Pflanzen), so dass keine Unklarheiten mehr vorhanden sind.

Unsere private Facebook-Gruppe “Echolotbilder interpretieren” – hier kannst du Mitglied werden.

Kann man mit GPS schneller Hotspots an unbekannten Gewässern finden?

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Lassen wir uns diese Frage mit einer praktischen Angelerfahrung beantworten

Es ist Oktober zur besten Zanderzeit und man ist zum ersten Mal an einem großen Binnensee,wo man seinem Lieblingsfisch nachstellen möchte. Der erste Blick sollte dann der bathymetrischen Seekarte (Angelkarte) im Kartenplotter gelten – mit dem Ziel, schnell erfolgversprechende Gebiete und Stellen anhand der Gewässerformation zu finden. In unserem Beispiel ist das der Hangbereich links, der bis auf rund 20 m abfällt.

Im Uferbereich ist jede Menge Futterfisch zu erwarten, so dass sich kleinere Räuber bis ca. 8 Pfund an der ersten Kante aufhalten könnten. Die großen Exemplare würde man im Frühherbst tagsüber in tieferen Bereichen um die 10 m vermuten („Modernes Fische finden – Der Zander“ Kap. 8.4.9).

Man konzentriert sich jetzt ausschließlich auf dieses Gebiet, das in langsamem Schlepptempo abgefahren wird. Das Echolot wird beim Angeln auf die Frequenz mit dem größten Sendekegel eingestellt (oder Mid Chirp), um während des Schleppens einen möglichst großen Bereich scannen zu können.

Der erste SchleppTrack an der 7 m Kante brachte dann auch schon Erfolg und sofort zwei Exemplare von vier und sieben Pfund. Auf der zweiten Trackroute (10-15 m) wurden einzelne große Räuber auf dem Echolotbild gesichtet, die dann gezielt beangelt wurden (tieftauchende Wobbler, Schlepptiefe ca. 6 m / Echolotbild rechts).

Im Ergebnis hatten wir dann auch zwei ausgewachsene Exemplare in zwei Tagen am Haken.

SideScan – Oder: “Wo genau hält sich der Fisch jetzt wirklich auf?”

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Wenn Du eine Fischsichel auf Deinem 2D-Echolotbild siehst, hast Du schon einen ersten Schritt in Richtung Fisch gemacht.

Doch auch wenn Dir das Echolot anzeigt, dass sich unter dem Boot ein dicker Brocken befindet, weißt Du mit einem 2D-Echolot noch lange nicht, auf welcher Seite sich dieser befindet. Allein ist dieser Umstand vielen Echolotbenutzern nicht bekannt.

Je nach Tiefe und Einstellungen kann sich der Fisch mehrere Meter links, rechts, vor oder hinter dem Boot befinden.

Wird z. B. ein 60° Öffnungswinkel beim Echolot benutzt, könnte sich ein Fisch, der in 10 Meter Tiefe erscheint und eine hübsche Fischsichel bildet, ganz locker entweder 10 m links oder 10 m rechts, vom Boot befinden. Der Sonaregel erfasst in 10 m Tiefe und bei einem 60° Öffnungswinkel nämlich ganze 104 qm!

Wer sich diesen Umstandes nicht bewusst ist, wird wahrscheinlich viele erfolglose Würfe machen, bevor er irgendwann frustriert aufgibt.

Die Frage, wo der Fisch sich aufhält, lässt sich entweder durch ein paar Strategien eingrenzen. Oder aber mit der SideScan-Technik in Verbindung mit dem 2D-Echolot im Stillwasser schnell und sicher beantworten.

Für den Angelerfolg beim pelagischen Angeln ist das Wissen um den genauen Standort des Fisches unter dem Boot immens wichtig. Im vorgezeigten Beispiel habe ich zur besseren Differenzierung in diesem Vergrößerungsmaßstab, die Anzeige mit Fischsymbolen eingestellt.

Diese Darstellung ist zwar nicht so zuverlässig, hebt sich hier aber besser gegen das Gelände ab, als es Fischsicheln tun würden. Zu beachten ist bei diesem Verfahren allerdings, dass die Scanbereiche von 2D und Down- sowie SideScan unterschiedlich sind und deshalb nicht synchron die gleichen Zustände anzeigen müssen.

Das DownScan-Bild z. B. bildet nur einen sehr schmalen Bereich in Fahrtrichtung ab, so dass Fische auf dem 2D-Bild auftauchen können, die im DownScan später kommen. Im vorliegenden Beispiel ist die Fischpopulation auf allen drei Bildern zu sehen, der SideScan gibt die genaue Position zum Boot an. Mit dem richtigen Echolot kann man den Fisch markieren und mittels GPS exakt ansteuern.

Tipp: Hier unseren ausführlichen Fischfinder-Test nachlesen.

Merke: Das Echolot ist eines der teuersten Ausrüstungsgegenstände beim Angeln. Nur, falls Du weißt, wie Du es richtig und effektiv einsetzt, kannst Du gezielt Hotspots finden. Mit dem richtigen Wissen holst Du nicht nur mehr aus Deiner Ausrüstung raus und kannst die reine Angelzeit enorm erhöhen –  zwangsläufig wirst Du genauso ein ordentliches Plus an Fischen in der Kiste haben.

Echolot lesen: Zander oder Brassen? Dieser Trick hilft.

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Ihr seht auf Eurem Echolot eine breite Bodenline und eindeutig größere Schwarmfische knapp über dem Boden stehen. Karpfen, Brassen oder Zander? Alle sind Schwarmfische und eher größer als kleiner.

Trefft Ihr die falsche Wahl, dann angelt Ihr wahrscheinlich mit einem Gummi zwischen den friedfertigen Karpfen oder Brassen herum und wundert Euch, dass keiner anbeißt.

Die Bodenlinie hilft bei der Interpretation des Echolotes

Die Lösung ist ganz einfach. Karpfen und Brassen lieben schlammigen Grund, da sie nach Würmern und Unterwasserinsekten wühlen. Bodenpflanzen sind ebenfalls gern besucht. Ein schlammiger Untergrund wird mit einer schmalen Bodenline angezeigt, da das Echolot tief in den Boden sendet, während bei einem harten Untergrund das Echo stärker reflektiert wird und somit eine breite Bodenlinie anzeigt.

  • Sind viel und / oder große Sicheln über einer schmalen Bodenlinie also weichem Untergrund zu sehen, kann man auf Friedfische schließen.
  • Ist die Bodenlinie breit und befinden sich einige größere Sicheln über dem Grund kann man durchaus annehmen, dass sich ausruhende Zander dort befinden, die gerne auch mal in kleineren Gruppen unterwegs sind. Zander lieben ebenfalls Untiefen, in denen Sie auf ihre Beutefische lauern. Um diese Untiefen zu erkennen, ist allerdings ein ausgezeichnetes Grundwissen über die Funktionsweise eines Echolotes notwendig.
>>>Erfahre unseren Tipp für das Angeln vom Ufer aus: Deeper der ultimative kabellose Fischfinder<<<

 

Echolot interpretieren und richtig lesen: Und nicht mehr am Zander vorbeifahren.
Echolot interpretieren und richtig lesen: Und nicht mehr am Zander vorbeifahren.

Echolot richtig interpretieren: Warum die meisten am Zander vorbeifahren.

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Zander angeln ist eine Herausforderung. Doch sie mit dem Echolot zu finden ist eine wahre Meisteraufgabe. Nur wer sein Gerät kennt und weiß, was die Echolot-Bilder wirklich bedeuten, wird auch große Raubfische am Boden finden können. Die akustische tote Zone gehört zu den limitierenden Faktoren eines Fischfinders, mit denen wir leben müssen.

Diese Zone, in der wir nichts angezeigt bekommen, befindet sich einerseits direkt unter der Wasseroberfläche. Hier sind die Verwirbelungen der Oberfläche so stark, dass wir keine aussagekräftige Anzeige von Fischsymbolen auf unserem Echolot erwarten können.

Andererseits befindet sich diese für uns unsichtbare Zone direkt am Grund des Gewässers. Ja, mit einem Echolot kann man nicht sehen, was sich am Grund eines Gewässers tummelt. Und eines ist klar. Dicke Zander tummeln sich dort sehr gern. Wie kommt das?

Wie entsteht die tote Zone am Gewässergrund?

Diese Zone entsteht durch das sehr starke Echo, dass durch den Boden erzeugt wird. Es ist so stark, dass es die Echos der Fische, die direkt über dem Gewässergrund stehen, einfach übertönt.

Der Echolotgeber kann die Signale der Fische nicht erkennen. Hier kommt quasi nur das viel viel stärkere Bodenecho an und stellt uns eine tolle Bodenlinie auf unserem Echolot dar.

Studien im Biesbosch Stausee in den Niederlanden haben nachgewiesen, dass die tote Zone bei flachem Gewässergrund in 5 Meter Tiefe ca. 7,5 cm beträgt. Fällt der Boden um 8° ab in die Tiefe erhöht sich diese tote Zone auf 12 cm in 5 Metern Tiefe und auf 34 cm in 27 Metern Gewässertiefe – im Durchschnitt.

Der abfallende Gewässergrund erhöht also den für uns unsichtbaren Bereich enorm. Je nachdem wie stark der abfallende Gewässergrund zerklüftet ist, gibt es teilweise sogar Bereiche von 1,5 Metern Höhe, die uns verborgen bleiben.

Die tote Zone eines Echolots beschreibt die Bereiche direkt unter der Wasseroberfläche und über dem Grund, welche für uns verbogen bleiben.
Die tote Zone eines Echolots beschreibt die Bereiche direkt unter der Wasseroberfläche und über dem Grund, welche für uns verbogen bleiben.

Der Gewässergrund bietet vielen Fischen gleichermaßen Nahrung wie Schutz. Viele Friedfische halten sich genau hier auf, um den Tag zu verbringen. Die Räuber wie der Zander sind deshalb nicht weit entfernt.

Haben wir ein gut durchgemischtes Gewässer, ohne Sprungschicht, können sich die Fische im gesamten Bereich aufhalten. Flache Gewässer oder tiefe Gewässer im Frühjahr oder Herbst haben keine Schichtung mehr und die Fischekönnen sich frei in der gesamten Wassersäule bewegen.

Der Boden ist dann am attraktivsten, denn er wird nicht durch die Sprungschicht versperrt. In der Studie wurde gemessen, dass sich je nach Tiefe zwischen 36 % und 7 5% aller Fische in der für uns unsichtbaren Zone aufhielten. Ein zerklüfteter Boden wird immer als eine geglättete Bodenlinie dargestellt. Für uns sind kleine Unterwasserlöcher und Erhebungen nur schwer zu finden. Hier liegen die Grenzen eines klassischen Echolotes.

Wer Zander angeln möchte, der sollte sich deshalb nicht nur auf die großen Fischsicheln am Boden orientieren, sondern auf Fischsicheln allgemein. Schwärme von Beutefischen zu erkennen ist bei abfallendem Gelände einfacher, als die Fischsicheln der Zander.

Wie konnte das gemessen werden?

Über den Gewässergrund wurden Kiemennetze gezogen, um Fische zu fangen. Anschliessend wurden die Fische im Netz mit den Daten des verwendeten Echolotes verglichen. Wissenschaftler können mit spezieller Software die Größe der Biomasse anhand der Fischsicheln auf dem Echolot ausrechnen.

Insgesamt wurden 1.332 Fische gefangen. Der größte Anteil auf dem flachen Gewässergrund waren Brachsen. Die Kaulbarsche waren in Stückzahl die meisten vorkommenden Fische beim abfallenden Gewässergrund, gefolgt von Barsch und Zander. Die größten gefangenen Fische hatten eine Länge von 66 cm und können wohl den Zandern zugeordnet werden. Geangelt wurde nicht.

Fazit: Wer sich einfach nur auf die Anzeige seines Echolotes verlässt, wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit an den besten Fangplätzen zum Zander angeln vorbeifahren. Es ist aus unserer Sicht elementar wichtig zu verstehen, wie man ein Echolot-Bild richtig interpretiert und damit erahnen kann, welche Hotspots man wahrscheinlich für die bodennahe Fische wir Zander und Wels übersieht.

Durch die richtige Einstellung für den Öffnungswinkel und die verwendete Frequenz, kannst Du die tote Zone verkleinern. Jeder Angler kann das Potenzial seines Fischfinders besser ausschöpfen, wenn er gut darüber Bescheid weiß, wie er es richtig einstellt!

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