Die Marketingstrategie der fĂŒhrenden Echolot-Marken ist Ă€hnlich strukturiert. Mit GerĂ€teserien fĂŒr ein LOW-, MED- oder HIGH Budget versuchen sie, mit dem eigenen Sortiment möglichst jedem Ansinnen gerecht zu werden. Der Kunde selbst ist anspruchsvoller geworden. Alle gĂ€ngigen Echolottechniken wie 2-D, Down- und Sidescan in neuester Chirp-Technik dĂŒrfen es schon sein, selbstverstĂ€ndlich mit passendem All-in-one Geber und einem ausgefeilten Kartenplotter nebst 10 hz GPS Steuerung. Die BildschirmgröĂe, so die aktuellen Verkaufszahlen, startet heute vorrangig bei 7 Zoll. 9 ” oder sogar 12″ GerĂ€ten ist man auch nicht abgeneigt, wenn sie in den persönlichen Preisrahmen passen.

Die drei Testkandidaten Garmin Echomap Plus 7sv, Raymarine Axiom 7(3-D) und Simrad Go 7xse
Drei hĂ€ufig nachgefragte GerĂ€te aus der MED Budget Klasse (bis 1300âŹ)), die diesen AnsprĂŒchen genĂŒgen, stellen sich heute einen Vergleich. Es sind: das Garmin Echomap 72sv mit dem GT52M-TM Geber, das Raymarine Axiom 7 3-D mit dem RV 100 Geber und das Simrad Go 7 xse mit dem Total Scan Geber. Wer von den dreien die Nase vorn hat, wird sich in der AbwĂ€gung der Einzeldisziplinen zeigen. Ob der Sieger dann auch fĂŒr jeden das Optimum darstellt, hĂ€ngt letztlich aber von den Schwerpunkten ab, die der Einzelne bei der Anschaffung setzt. Ist z.B. die FlexibilitĂ€t des GerĂ€tes, quer durch alle möglichen Einsatzbereiche, das Hauptkriterium, kann die Wahl schnell feststehen. Ein solches GerĂ€t muss dann nicht automatisch auch der âTestsiegerâ sein.
Vorwort zum Vorgehen
Bei der Bewertung der Echolotleistung wird hĂ€ufig der Geber ungenĂŒgend mit einbezogen, obwohl er direkt ĂŒber das Wohl und Weh der gezeigten Echolotbilder entscheidet. Leider ist der ein oder andere Hersteller zu wenig kundenorientiert, wenn es um die technischen Daten seiner Produkte geht. Was nĂŒtzt es mir zu wissen, welche Leistung das GerĂ€t hat, wenn ich zum Geber keinerlei AuskĂŒnfte, weder zu Sendeleistung noch zur Frequenzbreite, bekomme. Gerade im Chirp Bereich ist es essentiell, dass die Bandbreite der gesendeten Frequenzen möglichst hoch ist, um die Vorteile dieser Technik auch auszuschöpfen.
Die Sendeleistung des Gebers selbst entscheidet nicht nur ĂŒber die Tiefenreichweite, sie kann auch zur besseren Detaildarstellung der Objekte beitragen. In vielen Produktbesprechungen liest man dazu eher wenig. Noch karger sieht es im Plotterbereich aus, der meist nur eine Randnotiz wert ist. Zu den einsetzbaren elektronischen Seekarten kommt man dann erst gar nicht, was jedem Salzwasserangler die Chance nimmt, zu erfahren, wie wertvoll âAngelkartenâ bei der Hotspotsuche in groĂen GewĂ€ssern sein können.
Nun gut. In unserem Vergleich sollen auch diese Kriterien nicht unerwĂ€hnt bleiben. Um sich in den Teilbereichen direkt einen Ăberblick verschaffen zu können, ist das weitere Vorgehen nach den Kriterien gegliedert. Am Ende eines jeden Abschnitts fasse ich meine EinschĂ€tzungen ĂŒbersichtlich in einer Tabelle zusammen.
Was bringen die drei Testkandidaten mit?
â Der Vergleich hinktâ, wenn die Eingangsvoraussetzungen der Vergleichsobjekte zu weit auseinanderliegen. In unserer GerĂ€teauswahl ist es ĂŒberwiegend nicht der Fall. Die drei Probanden kommen jeweils mit konventionellem 2-D, Downscan- und Sidescan Echolotechnik meist in CHIRP AusfĂŒhrung. SelbstverstĂ€ndlich ist ein vollausgestatteter Kartenplotter vorhanden. Wifi und zumindest eine eingeschrĂ€nkte NetzwerkfĂ€higkeit sind ebenso Standard, wie die in dieser Klasse ĂŒbliche Touchscreen Bedienung. LeistungsmĂ€Ăig bewegen wir uns in der mittleren 500W(RMS) Klasse. Unterschiede im Detailangebot, auch ausstattungsmĂ€Ăig, sind vorhanden. Das kann mitunter das entscheidende Plus im direkten Vergleich sein. Bei den verwendeten Gebern kamen nur solche zum Einsatz, die alle eingebauten Echolotfunktionen umsetzen können, also, wenn man so will, dem âAll inclusiveâ Standard genĂŒgen.
Der Lieferumfang
Die drei GerĂ€te bringen den ĂŒblichen Lieferumfang mit. Neben der GerĂ€tehalterung und dem Strom/Datenkabel ist auch eine Bildschirmabdeckung und Material fĂŒr den bĂŒndigen Konsoleneinbau vorhanden. FĂŒr die Aufsatzmontage und auch fĂŒr den mobilen Einsatz verwenden alle drei eine BĂŒgelhalterung mit RĂ€ndelschrauben zum arretieren. Raymarine und Simrad befestigen den BĂŒgel starr, bei Garmin-Echoloten kann man zusĂ€tzlich auch eine Tellermontage wĂ€hlen, mit dem man das GerĂ€t zusĂ€tzlich vertikal schwenken kann. Garmin hat bei der GerĂ€temontage auch eine Möglichkeit gefunden, das GerĂ€t aus der Halterung zu nehmen ohne ein einziges Anschlusskabel lösen zu mĂŒssen. Das ist nicht nur komfortabel in der Bedienung, es dient vor allem der DiebstahlprĂ€vention, die hier mit wenig Aufwand sicherzustellen ist. Die mitgelieferten Dokumentationen beschrĂ€nken sich auf das Notwendigste. Eine ausfĂŒhrliche Bedienungsanleitung wird standardmĂ€Ăig auf der jeweiligen Homepage zum Download bereitgehalten.

Raymarine Axiom 7 mit dem mĂ€chtigen RV100 Geber, der mit einem dicken 12poligen Kabel angeschlossen wird. Im mobilen Einsatz ist hier eine Ă€uĂerst stabile Echolotstange notwendig
Montage/Anwenderorientierung
Verarbeitung und QualitĂ€t der Bauteile verdienen bei allen drei Probanden Lob. Weder optisch(SpaltmaĂe etc.) noch bei der Montage gab es Grundlegendes zu beanstanden. Kleinigkeiten wie schlecht zentrierte RĂ€ndelschrauben bei Simrad oder die etwas hakelige GerĂ€teentnahme aus der Halterung bei Garmin mĂŒssen zwar erwĂ€hnt werden, schrĂ€nken aber die GebrauchstĂŒchtigkeit nicht ein. Beides kann auch auf das jeweilige TestgerĂ€t bezogen sein und muss nicht serientypisch ausfallen. Wichtiger scheint mir eher die Lage des SD Karten Schachtes zu sein. Simrad und Raymarine haben ihn auf die GerĂ€terĂŒckseite verband, um eine voll verglaste Front realisieren zu können.
Das ist beim Einbau des Echolots in eine Konsole alles andere als hilfreich, wenn ein Kartenwechsel ansteht. Nur bei Garmin ist der Kartenschacht von vorn zugĂ€nglich. Das ist in der Praxis so oder so die bessere Lösung. Raymarine trĂ€gt dem Umstand bei Festeinbau wenigstens mit einem optional anschlieĂbaren externen Kartenleser Rechnung. Das zeigt, dass der Hersteller anwenderorientiert mitgedacht hat, auch wenn dadurch höhere Kosten anfallen.
Zusammenfassende Wertung (out of the box)
Garmin Echomap Plus7sv | Raymarine Axiom 7 | Simrad Go 7xse | |
Lieferumfang | + | + | + |
Anwenderorientierung | ++ | + | o |
Ausstattung
Der TFT Bildschirm
Maximalhelligkeit, Auflösung und SchĂ€rfe sind Bildschirmkriterien, die im praktischen Betrieb den Unterschied ausmachen, ob alle Informationen detailliert, auch bei ungĂŒnstigen Bedingungen, wahrgenommen werden können. Das Axiom 7 und das Simrad go 7xse bringen eine Auflösung von 480×800 Pixel mit, beim echomap 7sv sind es 400×800 Bildpunkte. Alle drei Bildschirme erfĂŒllen die grundlegenden Kriterien, die ein Echolotbildschirm fĂŒr seinen Einsatzbereich mitbringen sollte. Unterschiedliche LichtverhĂ€ltnissen von hellem Sonnenschein bis zum Einsatz in den Abendstunden sind ebenso wenig ein Problem wie störende Bildschirmspiegelungen. Auch der Blickwinkel gibt bei keinem der drei Probanden Anlass zur Kritik. Alles in allem liegt der Raymarine Bildschirm in SchĂ€rfe und Kontrast in Front. Auch die Maximalhelligkeit und die Helligkeitsverteilung sind in Ordnung. Die Modelle von Simrad und Garmin verfĂŒgen ebenfalls ĂŒber gute Bildschirme. Beide Typen sind in etwa gleich auf, evtl. ist der Schirm bei Simrad einen Hauch schĂ€rfer im Detail. Im direkten Vergleich kommen die Screens von Simrad und Garmin aber an den Raymarine Axiom Bildschirm nicht heran.
- Ausgezeichnete SchÀrfe und bester Farbkontrast beim Raymarine Axiom Bildschirm
- saubere Darstellung auch beim Garmin Echomap Plus mit weniger Kontrast und SchÀrfe aber guten Helligkeitsreserven
   | Garmin Echomap Plus 7sv | Raymarine Axiom 7 | Simrad Go 7xse |
Bildschirm | ++(3) | +++ | ++(2) |
Der Touchscreen
Die Touchscreen Bedienung ist jedem Smartphone Nutzer gelĂ€ufig. Die Vorteile liegen auf der Hand. In puncto Schnelligkeit und Komfort gibt es nichts Besseres. Wo bei TastengerĂ€ten der Gang durch die MenĂŒs schon mal lĂ€stige Umwege erfordert, die MenĂŒinhalt per Cursortasten durchlaufen werden mĂŒssen und jeder Ăbergang in ein UntermenĂŒ per Tastendruck bestĂ€tigt werden muss, hat man auf dem Touchscreen das Ganze mit drei Klicks erledigt. Beim Touchscreen liegen unsere Testkandidaten gleich auf. Unterschiede in der Bedientauglichkeit und âeffizienz konnte ich nur in Nuancen ausmachen.
Alle Bildschirme erfĂŒllen ihre Aufgabe bestens. Unsere Versuche, RegennĂ€sse durch Wasserauftrag zu simulieren, brachte auch keine einschrĂ€nkenden Ergebnisse. Selbst bei genĂ€ssten Bildschirmen war die Bedienung ohne sichtbare EinbuĂen möglich. In der Wertung liegt das Garmin echomap 7sv fĂŒr mich vorn. Zwar ist das Raymarine Touchscreen eine Idee prĂ€ziser aber das Garmin bringt zusĂ€tzlich noch eine komfortable Funktionstastatur mit. Zoomen und bis zu vier GerĂ€teeinstellungen ( z.B. Splitbildschirm mit einer Reihe eingestellter Parameter) können hier per einfachem Tastendruck abgerufen werden. Das ergĂ€nzt die Touchbedienung perfekt und rechtfertigt die etwas bessere Einstufung.

Das Garmin Echomap Plus 7sv lÀsst sich per Touchscreen und zusÀtzlich mit Funktionstasten(Kurzwahltasten) bedienen. Das ist die ideale Lösung, zumal auch der Kartenschacht von vorn zugÀnglich ist.
Garmin Echomap Plus 7sv | Raymarine Axiom 7 | Simrad Go 7xse | |
Touchscreen | +++ | ++ | ++ |
Netzwerkanbindung und Kommunikation
Nur das Raymarine Axiom erfĂŒllt alle Voraussetzungen, um neben einem stand alone Betrieb auch optional ins Marine Netzwerk integriert zu werden. Mit Quantum Radar, Flir WĂ€rmebildkamera, Autopilot u.a. lĂ€sst sich das GerĂ€t in das Zubehörsortiment des Herstellers integrieren. Das ist bei Garmin erst in der höherpreisigen GPSMap Serie der Fall und auch das Go7 kann nur begrenzt ĂŒber die NMEA183/2000 Schnittstelle z.B. zur MotorĂŒberwachung eingesetzt werden. DafĂŒr kann das Axiom keine eigenen Seekarten erstellen, wie es mit Quick Draw Contours oder Genesis bei Garmin und Simrad möglich ist.
In der Mittelklasse gibt es, wie man sieht, durchaus unterschiedliche AnsĂ€tze der Hersteller. WĂ€hrend Raymarine schon in diesem Bereich einen professionellen Ansatz in die gehoben GerĂ€teklasse im Auge hat, zielen Garmin und Simrad mit der Echomap bzw. Go Serie vorrangig auf einen Stand Alone Betrieb des Anwenders mit höheren AnsprĂŒchen. Schon deshalb sollte man bei der Festlegung auf ein WunschgerĂ€t sehr genau hinschauen, welche Details fĂŒr die eigenen WĂŒnsche erfĂŒllt werden.

Perfekte Integration(hier Radar) ins Bordnetzwerk gibt es nur beim Raymarine Axiom
Die KommunikationsfĂ€higkeit der GerĂ€te mit Anbindung ins Netz ĂŒber Wlan ist bei allen drei Kandidaten gegeben. Das Raymarine Axiom kann zusĂ€tzlich auch ĂŒber Bluetooth anbinden, die anderen beiden nicht. Passend zum Wlan Zugang gibt es bei allen Herstellern eine App fĂŒr Apple OIS und Android, die dem Zusammenspiel zwischen Echolotkombi und Smartphone/Tablet unterschiedlich umfangreiche FĂ€higkeiten einhaucht. WĂ€hrend Garmin mit seiner Active Captain App eine All Inclusive Lösung einschl. Kartenzugang preferenziert, liegen die Schwerpunkte bei Simrad und Raymarine auch im intimen ZwiegesprĂ€ch beider Komponenten.
Damit ist z.B. die Nutzung gröĂerer Tabletbildschirm parallel zur Echolotanzeige möglich. In der Umkehrungen ist das Kombi auch mit dem Handy oder Tablet fernsteuerbar. Diese sogenannte Helmfunktionen steht beim Echomap 7sv nicht zur VerfĂŒgung. Bei Garmin gibt es Helm erst bei der GPSMap Serie, auch wenn es im âEchomap Produktblattâ des Herstellers anders beschrieben wird. Verstehen muss man eine solche Entscheidung nicht.
Garmin Echomap 7sv | Raymarine Axiom 7 | Simrad Go 7xse | |
Netzwerkintegration | + | +++ | + |
Kommunikation | ++ | +++ | ++ |
Bedienung
Im Umgang mit einem KombigerĂ€t ist nicht nur der physikalische Zugang ĂŒber eine Touchscreen oder eine Tastatur von Bedeutung, sondern auch das Betriebssystem des GerĂ€tes. Die Software entscheidet letztlich darĂŒber, wie schnell man eingearbeitet ist wie sicher der gezielte Einsatz der GerĂ€tefunktionen in der Praxis erfolgt. UmstĂ€ndliche MenĂŒstrukturen und unlogische Abfolgen der Baumstrukturen machen es dem Nutzer schwer, sein GerĂ€t optimal in der jeweiligen GewĂ€sserregion einsetzen zu können. Hinzu kommt eine umfangreiche Einarbeitung, die mit einer Vielzahl von einstellbaren Parametern einhergehen kann. In der Praxis bleibt dann u.U. vieles ungenutzt, was sinnvoll eingesetzt werden könnte, weil der Anwender in der Erarbeitung der Grundfunktionen schon ausreichend beschĂ€ftigt ist und weniger bereit ist, darĂŒber hinaus in die Detailtiefe zu gehen.Â
Mit dem Lighthouse III Betriebssystem der Axiom Serie ist Raymarine ein ausgezeichneter Wurf gelungen. Selbst ungeĂŒbte Nutzer sind hier ĂŒberraschend schnell in der Bedienlogik zu Hause und haben die AblĂ€ufe in der flachen MenĂŒstruktur in kurzer Zeit verinnerlicht ohne sich mit dem Handbuch auseinandersetzen zu mĂŒssen. Schnell AblĂ€ufe im Bildwechsel und â aufbau sind hier selbstverstĂ€ndlich, Wartezeiten beim layoutlastigen Seekartenaufbau fallen unter âFehlanzeigeâ und optisch ist das Ganze in den MenĂŒ Icons auch noch ansprechend verpackt. Das bestimmte Funktionen bei unserem TestgerĂ€t, wie z.B. Bluetooth erst mit dem aktuellen Update 3.44 zur VerfĂŒgung standen, tut dem professionellen Ansatz des GerĂ€tes keinen Abbruch.
Hier ist bereits die nĂ€chste Generation der Echolotkombis unterwegs, wĂ€hrend man bei der Konkurrenz noch das Facelift in den Regalen steht. In puncto heimisch werden, ist man beim Garmin Echomap auch gut aufgehoben. Die Strukturtiefe im MenĂŒsystem ist zwar gröĂer als beim Raymarine Axiom aber die Logik der Baustruktur und der Bedieneffizienz machen es leicht, sich hier einzuarbeiten. Bei den Einstellparametern ist Garmin ein guter Kompromiss zwischen Möglichkeit und Nutzen zu finden.
Den Ansatz âSo viel wie nötigâ und âso wenig wie möglichâ interpretiert Garmin eher zugunsten des erstgenannten. Bei Raymarine wĂŒrde man vorranging den zweiten Schwerpunkt erfĂŒllt sehen. Mit dem Go7xse folgt Simrad der Lowrance Tradition, möglich viel selbst einstellen zu können. Das erfordert etwas Zeit, hier das Optimum in der Parameterfestlegung zu finden und birgt auch die Gefahr, die ein- oder andere Möglichkeit auĂen vor zu lassen. Andererseits findet man nur so die Optionen, sein GerĂ€t auf die Anforderungen des jeweiligen GewĂ€ssers individuell feinjustieren zu können. DafĂŒr kann man dann einen höheren Einarbeitungsaufwand in Kauf nehmen. Ist das einmal geschehen, gibt es an der Bedienung des Simrad Go7 xse wenig auszusetzen. Sie dĂŒrfte im praktischen Betrieb dann ebenso angepasst laufen, wie beim Echomap 7sv oder dem Axiom 7.
Garmin Echomap Plus 7sv | Raymarine Axiom | Simrad Go 7xse | |
Bedienung | ++ | +++ | ++ |
Die Technik
Hardware
Wie gut die GerĂ€te mit Hardware ausgestattet sind, zeigt sich im praktischen Betrieb immer dann, wenn viel Rechenleistung gefordert wird oder die internen SpeicherkapazitĂ€ten voll ausgeschöpft werden mĂŒssen. Overlays und der Wechsel auf groĂe ZoommaĂstĂ€be bei Seekarten powern die Rechenleistung extrem. Dieser Umstand fĂŒhrt zu mehr oder weniger deutlichen Wartezeiten beim Kartenaufbau. Das nimmt einem schnell die Freude, solche mitunter hilfreichen Overlays zu nutzen. Wartezeiten lassen sich beim Simrad Go 7xse durchaus provozieren. Es reicht schon aus, groĂzĂŒgig zu zoomen, um diesen Effekt auszulösen. Das ist ein normaler Vorgang, der im FELD der Konkurrenten in dieser Preisklasse nicht ungewöhnlich ist.
Die Rechenleistung ist ansonsten im Normalbetrieb bei Echo und Plotter fĂŒr einen flĂŒssigen Betrieb vollkommen ausreicht. Wie gut ein KombigerĂ€t mit allen Anforderungen zurecht kommt, hĂ€ngt technisch von dem Prozessor(CPU) und dem vorhandenen Arbeitsspeicher ab. Mit beidem ist in unserem Dreierfeld nur das Raymarine Axiom ĂŒppig ausgestattet. Neben einem 4GB groĂen RAM Vorrat werkelt hier ein Vierkernprozessor, der ordentlich Power macht und im direkten Vergleich das Simrad Go aber auch das Garmin Echomap abhĂ€ngt. Schon das Zoomen im Seekartenbereich, das ohne Wartezeiten auch bei groĂen MaĂstabsĂ€nderungen von statten geht, zaubert einem ein zufriedenen LĂ€cheln aufs Gesicht. Auch im Overlaybetrieb und diversen Anforderungen ĂŒber das MenĂŒ wird die Verarbeitungsgeschwindigkeit des GerĂ€tes sichtbar.
Das hat man in dieser Preisklasse bisher nicht erwarten dĂŒrfen. Das Garmin Echomap PLUS 7sv zeigt sich gegenĂŒber dem VorgĂ€ngermodel (ohne Plus) hardwaremĂ€Ăig etwas verbessert. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit ist durchweg zufriedenstellend. Beim Zoomen von Seekarten sind Verzögerungen in einem eher geringen AusmaĂ vorhanden. Deutlicher werden sie erst, wenn sehr groĂe Karten (Nordeuropa VEU 721L) mit Satellitenbildern bewegt werden mĂŒssen. Das Raymarine Axiom bewĂ€ltigt solche Aufgaben verzögerungsfrei.
Garmin echomap Plus 72sv | Raymarine Axiom 7 | Simrad Go 7xse | |
Hardware | ++ | +++ | + |
Echolotverfahren –Â Konventionell 2-D Chirp
Chirp ist unbestritten das Non-Plus-Ultra in der traditionellen Echolottechnik. Hier werden verschiedene Frequenzen gleichzeitig im Scanverfahren genutzt. Die erzeugten Bilder haben eine hohe TrennschĂ€rfe mit guter Detaildarstellung und bilden auch den Untergrund weitaus besser ab, als es mit einer Einzelfrequenz möglich wĂ€re. Damit diese Technik ihre VorzĂŒge ausspielen kann, muss die Bandbreite der erzeugten Signale möglichst groĂ sein und der Geber im Zusammenspiel mit der Firmware des GerĂ€tes das Ganze auch sauber darstellen können. Leider fehlen beim Simrad Total Scan und dem Raymarine RV 100 Geber die technischen Angaben zum Spreizband und der Sendeleistung. Beide Hersteller stehen auf dem Standpunkt, dass fĂŒr den Anwender nur die Ergebnisse zĂ€hlen und er sich nicht mit Zahlen beschĂ€ftigen will.
Dementsprechend werden dazu keine AuskĂŒnfte erteilt. Nun, da kann man durchaus geteilter Meinung sein. Sicher ist, dass alle drei genannten Geber im High Chirp Bereich senden. Beim Garmin Gt52-TM wird das Spreizband mit 150-240Khz ausgewiesen, das sind 90 verschiedene Frequenzen im Sendebereich. Im Raymarine Announcement kann man etwas von 60 verschiedenen Frequenzen lesen, so dass man sich hier etwa in dem Bereich 170-230Khz vorstellen kann. Beim Simrad Total Scan Geber wird im High Chirp Bereich ebenfalls um die 200Khz (zusĂ€tzlich auch noch um 83Khz) gesendet. Da Lowrance nach eigenen Aussagen auch im Chirp Bereich mit Festfrequenzkristallen arbeitet, kann man davon ausgehen, dass wir es mit einem Spreizband mit max. 50 Frequenzen zu tun haben, möglicherweise sogar weniger.Â
In der Praxis liegen die Ergebnisse beim Echomap 7sv im traditionellen 2-D Chirp vorn. Die Bilder sind sehr detailreich bei sauberer Objekttrennung und sehr differenzierender Auflösung. Im direkten Vergleich kann das Raymarine Axiom mit dem RV 100 Geber, trotz der geringeren Bandbreite, mithalten. Beim Axiom kann man vermuten, dass der Hersteller den RV100 Geber optimal mit den GerĂ€tekomponenten abgestimmt hat. Die Echomap Serie von Garmin hingegen, ist, je nach Einsatzgebiet, offen fĂŒr eine groĂe Anzahl verschiedener Chirp Gebern aus dem eigenen Programm und dem von Airmar, so dass es keine Feinabstimmung auf den GT52-TM geben kann, sondern der Schwerpunkt mehr auf FlexibilitĂ€t bei der Geberauswahl ruht. Auch das Simrad erzeugt im 2-D Chirp Bereich ansprechende Ergebnisse. Insgesamt sind sie aber nicht so differenziert und aussagekrĂ€ftig wie bei den beiden Konkurrenten. Das lĂ€sst im Einzelfall einen gröĂeren Interpretationsspielraum, was im Detail letztlich angezeigt wird.
- Wo ist der Fisch beim Simrad GO 7?
- Wo ist der Fisch beim Garmin 2D CHIRP?
Garmin Echomap 7sv | Raymarine Axiom 7 | Simrad Go 7xse | |
2-D Chirp | +++ | +++ | ++ |
Echolotverfahren – DownscanÂ
Im Downscan Bereich sind die Bilder des Simrad Go 7xse gut aufgestellt. Helligkeit, Durchzeichnung und Raumwirkung sind hervorzuheben. Auch an der SchĂ€rfe gibt es wenig auszusetzen. In der Detailwiedergabe scheint das Raymarine allerdings noch besser zu sein. Das Axiom 7 liefert hier sehr gute Werte ist aber in der Darstellung etwa weich, was leicht als UnschĂ€rfe interpretiert werden kann. Das erschwert im Einzelnen u.U. die Interpretationslage, soweit man keinen Abgleich durch ein 3-D Bild oder die 2-D Darstellung zur VerfĂŒgung hat. Das Garmin Downscan ist dem Simrad in der Darstellungscharakteristik Ă€hnlich, kann aber in der DarstellungsqualitĂ€t nicht ganz zum Go 7xse aufschlieĂen.
- weichere Darstellung im Vergleich zum Simrad Go 7
- Viele Details im RĂŒckraum beim Raymarine Axiom
Garmin Echomap 7sv | Raymarine Axiom 7 | Simrad Go 7xse | |
Downscan | ++(3) | ++(2) | ++(1) |
Echolotverfahren – Sidescan
Beim Sidescan entscheidet das Simrad Go 7 den Vergleich knapp fĂŒr sich. Die Bilder sind sehr gut ausgeleuchtet, Strukturen und Details werden sichtbar herausgearbeitet. Das Echomap Plus liefert ebenfalls ordentliche Scanergebnisse. Im Vergleich zu den Go7 Bilder mĂŒssen Abstriche gemacht werden, die letztlich in der Praxis aber nicht bedeutungsvoll sind. Die Sidescanergebnisse des Raymarin Axiom empfindet man auf den ersten Blick ein wenig enttĂ€uschend. Im Sidescan Verfahren gelingen dem Raymarine nur durchschnittliche Ansichten, die in Anbetracht der 3-D FĂ€higkeit des GerĂ€tes sich aber relativieren, da die gewĂŒnschten Informationen zur GelĂ€ndestruktur und Ortung von Fischen im VerhĂ€ltnis zur Bootsposition im 3-D Bild viel besser aufzufinden sind. Da gehen die Sidescanbilder im Verbund mit der 3-D Darstellung in Ordnung.
Garmin Echomap 7sv | Raymarine Axiom 7 | Simrad Go 7xse | |
Sidescan | ++(2) | + | ++(1) |
Echolotverfahren 3-D Scan
Als einziges GerĂ€t in der Dreiergruppe kann das Raymarine Axiom mit dem RV100 Geber die Unterwasserwelt auch dreidimensional darstellen. In diesem Verfahren werden die Unterwasserstrukturen reliefartig herausgearbeitet und mögliche Fischpopulationen nicht nur in der realen Position abgebildet sondern, anders als im Sidescan, auch in der Höhe ĂŒber Grund positioniert. Zudem hat man auch die Schiffposition im Blick und kann daraus die exakte Positionsbestimmung zum Zielfisch ableiten. Diese Art der Scan Technik baut in Realzeit die Unterwasserstruktur entlang der Weges auf und zeigt praktisch alles an, was im Scan sichtbar geworden ist wie z.B. Fisch,Schiffswracks usw. Dabei kann man das Bild ĂŒber das Touchscreen in jeder Ansicht aufstellen, so dass man wahlfrei in der Perspektive der Darstellung ist. Sicher ist das hier gezeigte 3-D Verfahren nicht mit den Möglichkeiten des Panoptik Systems von Garmin gleichzusetzen aber fĂŒr die AnsprĂŒche der Sportangelei und nicht nur fĂŒr diese, ist das System eine groĂartige Bereicherung der Möglichkeiten im Echoloteinsatz.Â

Das 3-D Bild des Raymarine ist eindeutig. Wie das Ganze im Side-und Downscan zu finden ist zeigt das Kombibild. Hier hat das Raymarine Axiom im Vergleich ein Alleinstellungsmerkmal, das sichtbare Vorteile bringt.
Garmin Echomap 72sv | Raymarine Axiom7 | Simrad Go 7xse | |
3-D Scan |
— |
+++ |
— |
Die Geber
Der Raymarine RV100 Geber ist mit seiner 4-fach Scantechnik in einem GehĂ€use schon etwas Besonderes. Das trifft ebenfalls auf das Gewicht und die GröĂe zu. Auch wenn die Sidescan Ergebnisse eher durchschnittlich sind und die Bilder im Strukturscanbereich etwas weich herĂŒber kommen, wiegen die wunderbaren 3-D Bilder das auf. In dieser Preisklasse ist der RV100 schon eine kleine Glanzleistung.
Im 2-D Chirp Bereich liefert der Garmin Geber Gt52M-TM Bestwerte. Seine Bilder sind scharf und sehr detaildifferenziert bis in den Grenzbereich seines Tiefgangs. Deutlich schwĂ€cher sieht es im Downscan aus, hier gibt er das Schlusslicht in der Dreiergruppe. Mit dem Sidescan kann man aber zufrieden sein. Er ist besser als beim RV100 und zum Totalscangeber des Simrad mĂŒssen nur kleine Abstriche gemacht werden.
Der Totalscan Geber von Simrad kann ebenfalls alles. Bei 2-D Chirp schwĂ€chelt er mit schmalem Band und wenig differenzierter Darstellung, beim Downscan und im Sidescan hat er aber im Zielfoto die Nase vorn. Man muss ihm eine insgesamt ausgeglichene Leistung in allen drei Bereichen attestieren, es ist kein AusreiĂer dabei.
Garmin GT52M-TM | Raymarine RV-100 | Simrad Totalscan | |
Geber | ++ | +++ | ++ |
GPS / Kartenplotter
Beim Datenvergleich der drei GerĂ€te kommt ein erstes Fragezeichen. Ausgerechnet GPS Primus Garmin stattet sein Echomap 7sv nur mit dem 5Hz getakteten GPS Modul aus. In den beiden anderen GerĂ€ten unseres Vergleichs geht es mit 10hz doppelt so schnell. Die Taktfrequenz ist wichtig fĂŒr eine stetige Positionsabfrage (10x pro Sekunde) und die damit verbundene exakte Darstellung des eigenen Bootes auf der Seekarte auch bei langsamer Bootsbewegung. In der Praxis konnte ich bis hin zu einer langsamen Driftbewegung des Bootes allerdings keinen Unterschied zwischen den unterschiedlich getakteten GerĂ€ten in puncto flĂŒssiger und konstanter Bootsbewegung auf den Bildschirmen feststellen. Das beruhigt erst einmal die Zahlenunterschiede. Die eingebauten Kartenplotter in allen drei GerĂ€ten machen im Einsatz auf dem Wasser einen guten Job. Zwar gibt es Unterschiede in der Bedienung und den FunktionsumfĂ€ngen, die auch den eingesetzten Seekarten geschuldet sind, aber im GroĂen und Ganzen gibt es an keinem der Plotter etwas auszusetzen.Â
In der GPS Empfindlichkeit liegen Garmin und Simrad vorn. Beide haben selbst in schlechten Empfangslagen, wie sie z.B. innerhalb eines GebĂ€udes in FensternĂ€he bestehen, innerhalb von 2 Minuten mindestens vier starke Satellitensignale gefunden. Das Raymarine Axiom musste hier passen, ein einzelner Satellit war die magere Ausbeute.  Unter freiem Himmel brauchen die drei Kandidaten etwa die gleiche Zeit, verfĂŒgbare Satelliten zu finden, danach sind Simrad und Garmin als erstes navigationsbereit. Das Raymarine folgt in kleinem zeitlichen Abstand.
Mit den FunktionsumfĂ€ngen, der Bedienlogik und den Navigationsergebnissen aller drei GerĂ€te werden auch Vielnutzer der Plotterfunktionen zufrieden sein. Ein ausgefeiltes Wegepunkt Management, das in Funktion und Individualisierung fĂŒr persönliche AnsprĂŒche und liebe Gewohnheiten offen ist, gefĂ€llt bei allen drei Kandidaten. Zielsicheres Navigieren, sicheres Fahren und erfolgreiches Auffinden von Hotspots ist mit allen drei Plottern ausnahmslos möglich, solange man akzeptiert, dass gute (wenn auch teure) Seekarten ein unverzichtbarer Bestandteil der Plotter Grundausstattung sind. Wer da anderer Meinung ist, stelle sich doch einmal seine Autonavigation ohne Kartendarstellung auf einem weiĂen Hintergrund vor, und das auf vorgegebenen Routen (Strassen), die auf dem Wasser völlig fehlen. Nur mit den Seekarten ist der volle Funktionsumfang der Plotter gegeben, d.h. bestimmte Option, wie z.B. 3-D Darstellung , Satellitenbilder als Overlays, Autorouting usw. stehen ausschlieĂlich mit den Seekarten zur VerfĂŒgung.

Vergleich der Darstellung bathymetrische Karteneinstellung (Angelkarten) Ort: Bergen (Norwegen) Hafenanlage links oben: Navionics Platinum + , rechts oben: Garmin Bluechart G2 Vision 720L, unten: C-Map links Vektorgrafik, rechts Rasterkarte. Den besten Luftbildeindruck erhĂ€lt man bei Garmin, die besten Tiefenliniendichte bei Navionics und Garmin. Bei C-Map ist die AusprĂ€gung der Tiefenstruktur zu sporadisch um einen Eindruck der GewĂ€sserstruktur zu bekommen. DafĂŒr kann man aber auf die Papierkartenansicht(Rasterkarten) umschalten, wie rechts unten zu sehen.
Bei praktisch weltweiter Kartenabdeckung hat man fĂŒr Raymarine Axiom und das Simrad Go 7 die Wahl zwischen Navionics und C-Map Charts. Welchen Anbieter man bevorzugt, ist eine Frage des gewĂŒnschten Fahrgebietes, des Ausstattungsumfangs und letztlich auch des Preises. FĂŒr uns Angler sind zwei Seekarten Highlights von besonderer Bedeutung, die bei allen Anbietern zu finden sind. Zum einen sind es die hochauflösenden bathymetrischen Karten (High Resolution Fishing Charts) mit Tiefenlinien und âSchattierungen, die eine genaue Vorstellungen von der Reliefstruktur der Unterwasserwelt vermitteln. Mit dieser Planungsgrundlage ist es relativ einfach und schnell möglich BrĂŒche, Kanten Plateaus und Unterwasserberge zu finden, die als bevorzugte Fischstandorte gelten.
Zum anderen sind es die individuellen Kartierungsmöglichkeiten von jungfrĂ€ulichen wie auch bekannten GewĂ€ssern. Ziel ist es, eigene Seekarten zu erstellen oder auch vorhandene zu ĂŒberarbeiten. Sowohl Navionics als auch C-Map Charts bieten diese Möglichkeiten, der SeekartenĂŒberarbeitung. Die GrundfĂ€higkeit, eigene Seekarten zu erstellen, liefert Simrad mit Inside Genesis ( jetzt C-Map Genesis) und Garmin mit Quickdraw Contours gerĂ€teseits mit. Mit dem Raymarine Axiom ist eine von gekauften Seekarten unabhĂ€ngige Kartographierung von GewĂ€ssern nicht möglich. Eine gerĂ€teeigene Lösung hat der Hersteller nicht vorgesehen. FĂŒr das Garmin Echomap 7sv stehen die herstellereignen Seekarten Bluechart G2 (Vision) zur VerfĂŒgung. Die Garmin Karten liegen mit den beiden genannten von Navionics und C-Map in QualitĂ€t und Ausstattungsumfang auf gleich gutem Niveau.
Garmin Echomap 72sv | Raymarine Axiom 7 | Simrad Go 7xse | |
Plotter | +++ | ++ | +++ |
Zusammenfassende Wertung
In der Summe liegt das Raymarine Axiom an der Spitze des Dreierfeldes. Nicht nur die moderne Konzeption des Echolotdesign mit vier Echolottechniken einschl. der 3-D Darstellung geben den Ausschlag, es sind die Gewichtungen der vielen Einzelwertungen vom Bildschirm ĂŒber das Bedienkonzept und der Echolotleistung bis hin zur Integration alles Scantechniken in einem einzigen Geber, die den Ausschlag geben. Im Gegenzug muss der Raymarine KĂ€ufer aber tiefer in die Tasche greifen. Im Vergleich zum Simrad Go 7xse (800,00âŹ) steht der Mehraufwand von 500,00⏠oder 60%, zum Garmin Echomap 7sv von 300,00⏠oder 30% zu Buche. Wenn das Anschaffungsbuget die finanzielle Mehrbelastung aushĂ€lt, kann man in der gehobenen Mittelklasse bis 1500,00⏠incl. Geber kaum etwas Besseres kaufen. NatĂŒrlich muss man sich bewusst sein, das die FlexibilitĂ€t des Raymarine Axiom in verschiedenen Einsatzgebieten aufgrund der eher geringen Geberauswahl nicht allzu ĂŒppig bemessen ist.
Auch darf man sich nicht auf Möglichkeiten versteifen, an HausgewĂ€ssern eigene Seekarten aufzeichnen zu wollen oder in allen Scandisziplinen einsame Bestwerte erzielen zu wollen. Im Hinblick auf das Grundkonzept der Axiom Serie hin zu einem semiprofessionellen Ansatz ist das aber leicht zu verschmerzen, schon deshalb, als die 3-D FĂ€higkeit des GerĂ€tes ein Alleinstellungsmerkmal mitbringt. Das Simrad Go 7xse macht in allen Disziplinen wenig falsch. Es ist durchgĂ€ngig gut ohne wirkliche Glanzpunkte zu setzen, aber auch ohne gravierende SchwĂ€chen zu offenbaren. In Anbetracht eines Ladenpreises von 800⏠incl. Total Scan Geber, seiner Gesamtausstattung und seines durchweg konstant guten Leistungsprofils haben wir mit diesem GerĂ€t den âPreis-Leistungssiegerâ des Testfeldes. Beim Garmin Echomap 7sv bestimmen etwas gemischte GefĂŒhle das Fazit.
Bei ordentlicher Hardware und zĂŒgiger Verarbeitung ĂŒberzeugt es im 2-D Chirp Scanbereich, einigen Ausstattungsdetails (Halterung, Bedienung)und mit seiner FlexibilitĂ€t in verschiedenen Einsatzbereichen (optionales Geberangebot). Bei einem StraĂenpreis von rund 1000⏠muss sich der Hersteller allerdings fragen lassen, warum er an Kleinigkeiten wie der Helmfunktion und einem 10hz GPS Modul gespart hat, die bei der Konkurrenz selbstverstĂ€ndlich vorhanden sind. Davon abgesehen liegt auch das Garmin GerĂ€t durchgĂ€ngig im guten- bis sehr guten Bereich der Einzeldisziplinen und bietet sich fĂŒr alle an, die ihr GerĂ€t auf unterschiedliche GewĂ€ssertypen (Salz- SĂŒĂwasser) durch einfachen Geberwechsel individuell anpassen möchten. Im Salzwasserbereich, vorrangig in gröĂeren Tiefen (norwegische Fjorde), wo die Side-und Downscan Möglichkeiten weniger zum Tragen kommen, wĂ€re das Echomap Plus 7sv mit dem passenden Geber in diesem Dreierfeld mein Favorit.
Hier nachlesen: Unseren groĂen Fischfinder-Test – welches ist das beste Echolot zum Angeln?
Die Testergebnisse im Ăberblick
Garmin Echomap Plus 7sv | Raymarine Axiom 7(3D) | Simrad Go 7xse | |
Lieferumfang | + | + | + |
Anwenderorientierung | ++ | + | o |
Bildschirm | ++ | +++ | ++ |
Touchscreen | +++ | ++ | ++ |
Netzwerkintegration | + | +++ | + |
Kommunikation | ++ | +++ | ++ |
Bedienung | ++ | +++ | ++ |
Hardware | ++ | +++ | + |
2-D Chirp | +++ | +++ | ++ |
Downscan | ++ | ++ | ++ |
Sidescan | ++ | + | ++ |
3-D Scan | — | +++ | — |
Geber | ++ | +++ | ++ |
Plotter | +++ | ++ | +++ |