Garmin Panoptix LiveScope –Â Die Zauberbox?
Wir haben uns daran gewöhnt, Werbung und sachbezogene Information zu Neuerscheinungen nicht immer sauber trennen zu können.
Als zum Sommer diesen Jahres die âLiveScope Sensationâ erschien, konnte man erwarten, dass sich die Superlative in den Produktvorstellungen ĂŒberschlugen.
Bei genauem Hinsehen unterschieden sich die âInfosâ meist nicht wesentlich von der Garmin-Pressemitteilung, Garmins revolutionĂ€re Videobilder lieferte man z.T. gleich mit.
Was ist nun dran am Garmin LiveScope?
Wir wollten es wissen und waren mit dem System auf dem Wasser.
Im Wesentlichen ist das Garmin LiveScope System eine Erweiterung der bereits vorhandenen Panoptix Technik, die jetzt videoÀhnliche Bilder von Strukturen und Fischen unter und neben dem Boot in Echtzeit, bis zu einer Tiefe bzw. Entfernung von 60m realisieren soll.
Unter gĂŒnstigen Bedingungen wird sogar eine fotorealistische Anzeige und Bestimmung von Fischarten möglich sein.
Hardwareseits steckt die erforderliche Technik in einer 2kg schweren Blackbox mit der Bezeichnung GS10 und einem speziellen Geber LVS32 (0,9kg), der sowohl am E-Motor als auch am Fahrzeugheck angebracht werden kann. Die Blackbox wird separat mit Strom versorgt.
Der Energiebedarf von rund 1,8A/h im Normalbetrieb deutet auf eine hohe Rechenleistung hin, die fĂŒr die Erzeugung der videoĂ€hnlichen Bilder notwendig ist. Da LiveScope keine Anzeigemöglichkeit zur VerfĂŒgung stellt, ist zusĂ€tzlich ein netzwerkfĂ€higes Garmin-Echolot aus den Echomap bzw. GPSMap Serien nötig.
Die gute Nachricht ist: Jedes netzwerkfĂ€hige Garmin KombigerĂ€t lĂ€sst sich mit der Blackbox und dem Geber auf LiveScope aufrĂŒsten. Der Anschluss erfolgt via Netzwerkkabel, die Installation ist mit Plug and Play umgehend erledigt.
Die weniger gute Nachricht: Wer sein System flexibel – d.h. transportabel – einsetzt, muss zusĂ€tzliche Hardware mitschleppen und reichlich Energie bereitstellen. Auch fĂŒr solche FĂ€lle gibt es Lösungen.
Wir stellen eine im Teil 2 vor. Doch zuvor zum Test.
Unsere Testkonstellation des Garmin LiveScope

Das Echomap Plus 92Sv KombigerĂ€t links, das fĂŒr diesen Praxistest eingesetzt wurde. Rechts die LiveScope Einheit. Nicht abgebildet ist der Gt52-TM Chirp Geber, der parallel eingesetzt wurde.
Wir haben das Garmin LiveScope mit einem Echomap Plus 92sv eingesetzt. Dazu wurde die komplette Einheit mit getrennten Stromversorgungen fĂŒr die Blackbox und das Echolot in einen groĂen Outdoor Koffer eingebaut, der sowohl zur Echolotmontage als auch zum Transport genutzt wurde.
Der LiveScope Geber kam mit dem GT52 Chirp Typ des Echomap Plus 92sv zusammen an eine stabile Geberstange, so dass beide Verfahren parallel genutzt werden konnten. Im Bootsbetrieb wurden die Geber am Fahrzeug so montiert, dass Störungen durch den E-Motor auszuschlieĂen waren.
Die Handhabung mit dem Koffer und einer Echolotstange unterschied sich generell nur wenig von einem Echolot-Normalbetrieb, wenn man einmal davon absieht, dass mehr Gewicht bewegt werden musste.
Wie die LiveScope Technik arbeitet
Mit normalen Echolotbildern sehen wir in die Vergangenheit, wissen nicht, wo genau sich der Fisch befindet und selbst die exakte Tiefe des Fischstandortes muss mitunter angezweifelt werden.
Die SideScan Technik hat uns darĂŒber hinaus erstmals die Option eröffnet, erkennen zu können, wo wir den Fisch in Relation zur Bootsposition finden und mit DownScan schauen wir jetzt auch unter das Boot.
LiveScope eröffnet nun neue Horizonte. Das Zauberwort heiĂt einmal Echtzeit. Es ist nun exakt der Ist-Zustand, den wir auf dem Echolot-Bild zu sehen. Zu anderen werden eine FĂŒlle von hohen Frequenzen im Bereich 530-1100Khz gesendet, die Strukturen und Fische detailliert abbilden.
WÀhrend im Chirp Verfahren eine Serie von Pings mit unterschiedlichen Frequenzen eingesetzt werden, blÀst das LiveScope System mit seinem speziellen Geberformat den Multi-Frequenz-Block auf einmal ins Wasser.
Die drei unterschiedlichen Bereiche des Gebers, die sich eigenwillig in der Geberform auffÀchern, machen es möglich, auf drei verschiedenen Sendebereichen gleichzeitig aktiv zu sein.

Die spezielle Geberform des LiveScope Systems (FĂ€cherformat)
In der Zentraleinheit, der Blackbox GS10, sammeln sich alle Informationen und werden dort zu einem Image auf dem Bildschirm hochgerechnet. Angesichts dieser Verfahrenstechnik und des minimalen zeitlichen Verzuges (Echtzeit), werden die Notwendigkeit hoher Rechenleistung und des damit verbundene Energiebedarfs deutlich.
Eine weitere Besonderheit des Gebers, in zwei unterschiedlichen Perspektiven arbeiten zu können, ist ein zusÀtzliches Highlight. LiveScope Forward scannt die Gegebenheiten neben dem Boot, wÀhrend LiveScope Down unter das Boot schaut.
Der automatische Wechsel beider Scan Verfahren ist per Touch auf dem kompatiblen Garmin Kartenplotter jederzeit möglich. Wird der Geber am Trolling Motor befestigt, kann er zudem, je nach GewÀsserbeschaffenheit und Fischart, individuell ausgerichtet werden, um in den jeweiligen Einsatzbereichen optimale Scanergebnisse zu erzielen.
WĂ€hrend im traditionellen Echolotverfahren das Boot âfahrenâ muss, fĂŒr gute Ergebnisse meist zwischen 3-5Kn, erzeugt die LiveScope Technik sowohl bei Fahrt als auch bei Stillstand ĂŒberzeugende Bilder.
Und bei rauen Wasserbedingungen sorgt das eingebaute AHRS (Attitude Heading Reference System) System, als eine Art Bildstabilisator, unter solchen Bedingungen fĂŒr detailgenaue Darstellungen von Unterwasserstrukturen, Ködern und Fischen.
Viel Technik also und ein Versprechen, fotorealistische Live-Echolotbilder zu liefern, die ĂŒber die bisher ĂŒblichen deutlich hinausgehen.
LiveScope im Praxiseinsatz
Nun, unser Praxiseinsatz am Sorpestausee im Sauerland verlief so, wie wir uns das gewĂŒnscht hatten.
Das System war einfach einzurichten, die Garmin Netzwerk Anbindung war dank Plug&Play umgehend vollzogen. Die Doppelgeberausstattung brachte auf Anhieb die gewĂŒnschten Bilder. Sowohl parallel mit 2-D als auch mit den Struktur Scan Möglichkeiten des Echomap Gebers GT52-TM gab es keinerlei Probleme.
Selbst im 800Khz Modus kam es nicht zu Interferenzen mit den LiveScope Bildern. Interessanter als diese eher technischen Erfahrungen waren die LiveScope Ergebnisse auf dem Bildschirm.
Es war spannend, die Unterwasserwelt im Echtzeitmodus zu erleben und genau zu wissen, dass die Fischanzeige auf dem Echolot die exakte Position unter oder neben dem Boot wiedergab.

Der Praxistest hat gezeigt, dass sich die QualitÀt der Aufnahmen in der Praxis jederzeit mit denen vergleichen lassen, die der Simulator hergibt. Im Vergleich ist das gut zu sehen. Der Screenshot mit dem Fischschwarm vom Wasser ist augenscheinlich sogar schÀrfer und detailreicher in der Abbildung. Interessant ist auch die Tatsache, dass im 2-D Chirp Bild kein Fisch zu sehen ist.
Mit dem E-Motor gelang es problemlos, dem Fisch zu folgen und so immer die optimale Bootsposition beizubehalten. Das wÀre mit einem traditionellen Echolot selbst mit Side-und Downscan Hilfe kaum zu realisieren.
Zur Kontrolle wurde dann ein 45g Hechtblinker mit vorgeschalteter Unterwasserkamera Water Wolf zu Wasser gelassen und mitgeschleppt. Sowohl der Köder als auch die Water Wolf Zigarre waren auf dem LiveScope Bild deutlich zu erkennen. Welche Vorteile es bringen kann, den eigenen Köder und den erkannten Fisch positionsgetreu auf dem Bildschirm zu haben, muss man nicht im Einzelnen ausfĂŒhren.
Schon die Möglichkeiten, auszutesten, ob Reaktionen auf den Köder erfolgen und in welchem Abstand sie zum Fischstandort geschehen, wĂŒrden den Angelerfolg sichtlich steigern und vertane Angelzeit verringern.
Als nÀchstes wollten wir wissen, wie gut die Fischerkennung bei LiveScope funktioniert und haben mit geteiltem Bildschirm und 2-D Chirp parallel gearbeitet. ZunÀchst ist auffÀllig, dass sich der Bodenverlauf hÀufig in beiden Scanverfahren unterscheidet.
Das zeigt einerseits, wo die Unterschiede im Live Bild (LiveScope) und im aufgezeichneten Bild des 2-D Verfahrens liegen, ist aber z.T. auch das Ergebnis unterschiedlicher Scanbereiche (Sendewinkel) bei beiden Verfahren.
In puncto Fischerkennung mussten wir feststellen, dass im LiveScope Bild hĂ€ufiger Fisch erschien, ohne dass es ein GegenstĂŒck im 2-D Bild gab. Das mag an der rĂ€umlichen Verschiebung beider Scantechniken liegen, hĂ€tte aber dann auch die umgekehrte Konstellation zu Folge haben sollen, die wir nicht beobachten konnten.
Fische wurden i.d.R. als mehr oder weniger groĂe Punkte oder kleine FlĂ€chen dargestellt. An der Bewegung der einzelnen Objekte war leicht zu erkennen, dass es sich um Fische handelte.
Die Fischdarstellung Àhnelt sehr derjenigen, die wir aus der bisherigen Panoptix Technik kennen.
Angeregt durch das Garmin Video hatten wir zwar insgeheim auf ein wenig mehr gehofft, mussten aber schnell feststellen, dass dazu besonders gĂŒnstige Bedingungen und mehr Ăbung im Umgang mit der Technik notwendig sind.
Einmal muss die GröĂe des Fischobjektes aus AuflösungsgrĂŒnden wohl eher im Meterbereich liegen und der Abstand zum Geber muss passen. Wann das VerhĂ€ltnis stimmig ist kann man den Tiefenangaben des Garmin Videos entnehmen.
FĂŒr unseren SĂŒĂwasserbereich und unsere Fischpopulationen sind uns vergleichbare Aufnahmen bisher nicht bekannt. Vielleicht auch ein Grund, warum man bei der ein- oder anderen praktischen Demonstration des LiveScope einen Mann ins Wasser schickte.
Es mag zwar spektakulÀr sein, den Schwimmer auf dem Echolot erkennen zu können, aber das LiveScope System ist attraktiv genug, um auf solche Aktionen verzichten zu können.

Wie gut die Unterwasserstrukturen selbst in einer strukturarmen Umgebung einer Talsperre ausfallen, machen diese beiden Aufnahmen deutlich, vor allem im direkten Vergleich mit der 2-D Chirp Darstellung. In beiden LiveScope Aufnahmen ist selbst bei diesem VergröĂerungsmaĂstab unsere Water-Wolf-Blinker-Kombination deutlich zu erkennen. (Pfeil).
Nehmen wir z.B. die fĂŒr uns Angler wichtigen Unterwasserstrukturen, die uns bisher die Side-und Downscan Technik so unentbehrlich gemacht haben. Mit LiveScope angeln wir jetzt in einer anderen Dimension.
Nicht nur, dass die Strukturen sehr detailliert und objektdifferenziert dargestellt werden, es sind die feinen Profile in Form von zarten Bewuchs Formen oder KleinfischschwĂ€rmen rund um den Hotspot, die in Echtzeit sichtbar werden. Das haben wir uns so immer gewĂŒnscht, konnten es aber ohne LiveScope bisher nicht realisieren.
In der Summe kommen wir unserem Zielfisch schnell auf die Spur, verfolgen ihn im Livebild, prÀsentieren unseren Köder zielgerichtet auf den Fischstandort und testen seine Wirksamkeit.
Und mit etwas GlĂŒck dĂŒrfen wir auch noch beobachten, wie der Biss erfolgt.
Die immer wieder angesprochene individuelle Fisch Silhouette in GroĂaufnahme auf dem Schirm konnten wir auf dem Wasser nicht bestĂ€tigen. Vermisst haben wir es nicht. Es war spannend genug, mit dem LiveScope System ein neues Kapitel in der Sonartechnologie des Freizeitbereiches aufzuschlagen.
Fazit: Wie immer bei neuen innovativen Produkten ist es letztlich auch der Preis, der darĂŒber entscheidet, ob diese Technik die persönlichen Sonargewohnheiten revolutioniert. Bei einem Marktpreis von rund 1750âŹ, als ErgĂ€nzung zu einem netzwerkfĂ€higen Garmin Echolot/Plotter, muss die âAngelkasseâ gut gefĂŒllt sein.
Was die AnzeigengröĂe anlangt, ist ein 9″ GerĂ€t wohl die untere Grenze komfortablen Arbeitens.
Ein Bildschirm mit einem mehr an Auflösung und Abmessung als es unser Echomap 92sv mitbringt, hat durchaus Vorteile in der Detaildarstellung und â erkennung dessen, was LiveScope erarbeiten kann.
Vorteilhaft fĂŒr den Verbraucher ist die mögliche AufrĂŒstung von bestehender netzwerkfĂ€higer Garmin Echomap oder GPsMap GerĂ€te mit dem LiveScope System bei unproblematischer Installation.
Dem stehen ein zusĂ€tzliche Hardwareaufwand und der hohe Energiebedarf im mobilen Einsatz gegenĂŒber. Unbestritten sind aber die unschĂ€tzbaren Vorteile des LiveSope Systems fĂŒr den Angler.
Die Unterwasserwelt live zu erleben, Strukturen detailgetreu erkennen zu können, den Fisch sicher zu finden und seinen Köder direkt bildbezogen prÀsentieren zu können, sind schon Optionen, die eine effektive Zielfischjagd sichtbar erleichtern.
Da kommt man trotz der preislichen AnschaffungshĂŒrde schnell ins GrĂŒbeln.
Teil 2 – Garmin LiveScope fĂŒr den mobilen Einsatz herrichten
Alle, die ihr Echolot vorwiegend transportabel einsetzen, weil Sie mit Mietbooten unterwegs sind oder ihr GerĂ€t am Bootssteg mitnehmen, um es vor Diebstahl zu schĂŒtzen, werden sich schon gefragt haben, wie man ein LiveScope System mit allen Komponenten unter diesen Voraussetzungen komfortabel handhaben kann.
Wir haben uns dazu etwas einfallen lassen. Die Idee ist sicher nicht neu, wurde im Detail aber auf den Erfordernissen des Systems angepasst. Achtung: Nur fĂŒr Bastler mit Erfahrung!

Grundmontage erledigt: die Löcher wurden gebohrt, Schalter und Buchsen angebracht und innen verkabelt. FĂŒr die KabelzufĂŒhrungen vom Echolot und dem GS10 wĂ€re auch eine 30mm Ăffnung ausreichend, statt den hier gezeigten zwei.
Grundstock der Lösung ist ein Outdoor Kunststoffkoffer von TomCase (Modell XT430), der unseren Vorstellungen entsprechend modifiziert wurde.
ZunĂ€chst wurde entschieden, fĂŒr die Blackbox des LiveScope und das Echolot getrennte Stromversorgungen zu verwenden, um zu allen Gelegenheiten die Energieversorgung beider Komponenten unabhĂ€ngig voneinander sicherzustellen.
Unter dieser PrĂ€misse gibt es zwei getrennte AnschlussstrĂ€nge im Koffer. Jeder Strang verfĂŒgt ĂŒber einen beleuchteten Ein/Aus Schalter und eine wasserdichte Ladebuchse. Diese Entscheidung lĂ€sst unterschiedlich starke Akkus im Einsatz zu.
Das macht Sinn, da die Blackbox etwa doppelt so viel Strom frisst wie unser 9″ Echolot. Dementsprechend haben wir fĂŒr das LiveScope eine 18Ah Lithium Ion Akku verwendet, fĂŒr das Garmin Echomap 92sv genĂŒgte ein 9Ah LiFePo4 Modell.
Beide Akkus wiegen einzeln rund 1Kg, so dass trotz unterschiedlicher Leistung keine Probleme mit der Gewichtverteilung im Koffer auftraten.

Ein Blick in das Innere des Koffers. Die Blackbox und die Echolot-Akkus sind befestigt, beide Stromversorgungen angebracht und die ĂŒberschĂŒssigen KabellĂ€ngen untergebracht. FĂŒr den Einsatz auf dem Wasser muss hier lediglich noch das Geberkabel eingefĂŒhrt und befestigt werden.
Zur Montage markiert man zuerst alle Ăffnungen, die in den Kofferdeckel gebohrt werden mĂŒssen.
Unsere Ladebuchsen brauchten 12mm, die Wipp Schalter 16mm und fĂŒr die KabelfĂŒhrungen vom und zum Echolot sind wegen der dicken Stecker 30mm Ăffnungen notwendig.
FĂŒr letztere sollte man eine LochsĂ€ge (Bohrmaschine) verwenden. 12 und 16mm kann man mit einem 10mm Holzbohrer öffnen (wenn man keinen gröĂeren hat) und anschlieĂend mit einer geschlossenen Haushaltsschere (einfĂŒhren und dann drehen) problemlos erweitern.
FĂŒr die Verkabelung lötet man zuerst zwei Litzen (rot =+(Pin 1), schwarz= – (Pin 2)) in ausreichender LĂ€nge an die Ladebuchsen an.
Die Lötstellen werden zur Isolierung im Anschluss mit Schrumpfschlauch versehen. Dann baut man Schalter und Ladebuchsen in das GehĂ€use ein und fixiert sie von innen zusĂ€tzlich mit HeiĂkleber.
Als nĂ€chstes werden alle Bauteile nach Skizze verkabelt. FĂŒr Steckverbindungen bieten sich Flachstecker Buchsen (teilisoliert, 4,8mm und 6,3mm) an.
MĂŒssen zwei Kabel eingefĂŒhrt werden, nimmt man die gelben AusfĂŒhrungen, fĂŒr ein Kabel die rote. Alle Flachstecker werden mit einer Quetschzange aufgebracht (wie in der KFZ Technik ĂŒblich).
Wer ganz sicher gehen will, kann die Kontaktstellen in der Buchse noch mit Lötzinn anheften. Alle Buchsen erhalten zum guten Schluss die Vollisolierung mit Schrumpfschlauch(9mm). Was wo aufgesteckt wird, zeigt der Anschlussplan.

Der Verdrahtungsplan ist bei entsprechenden elektrischen Grundkenntnissen leicht auszufĂŒhren. Lediglich vier Lötstellen an den Ladebuchsen sind vonnöten, alle anderen ZugĂ€nge werden in Crimptechnik ausgefĂŒhrt. Bei hohem SicherheitsbedĂŒrfnis kann man die Kabelenden in den Steckern aber noch zusĂ€tzlich anlöten, bevor man den Schrumpfschlauch zur Isolierung aufbringt.
Die Blackbox wird nun im Koffer sicher befestigt. Als Montagehilfe dienen z.B. sogenannte Bummsinchen, das sind selbstklebende runde TĂŒr Stopper (40mm), die bei einer Höhe von 12mm genug Futter mitbringen, um die Blackbox auf ihnen mit 20mm langen Holzschrauben zu fixieren.
Auch die Akkus mĂŒssen gesichert werden, damit sie beim Transport kein Eigenleben fĂŒhren. Wir haben selbstklebendes Doppel Klettband (20mm breit) verwenden. Das hĂ€lt den Akku sicher auf dem Kofferboden fest und erlaubt es jederzeit, ihn herauszunehmen und wiedereinzusetzen, wenn es nötig werden sollte.
Die Stromkabel beider GerĂ€te verfĂŒgen ĂŒber eine GerĂ€tesicherung und lose Kabelenden, auf die zu den Buchsen passende Flachstecker aufgebracht werden. Nun kann die Endmontage beginnen.
Die ĂŒberschĂŒssigen KabellĂ€ngen bleiben im Koffer und die 30mm Ăffnungen verschlieĂen wir nachdem der Geber an der Blackbox angeschlossen wurde mit einem modifizierten 30mm Gummistopfen aus dem KFZ Zubehör.

Alle notwendigen Teile unseres Systems einschl. Halterung lassen sich zum Transport in den Koffer packen. Hier fehlt lediglich noch die Echolotabdeckung und ein StĂŒck Schaumstoff zur Sicherung und schon kann es losgehen. Die gefĂŒllte Box wiegt im Transport rund 6,5kg. Die Geber werden montiert mit der Geberstange befördert. Diese Einheit passt prima in eine gröĂere Rutentasche.
Zum Transport passt die gesamte Technik, einschlieĂlich Echolot und Halterung, in den Koffer.
Zum Einsatz braucht man lediglich die BĂŒgelhalterung des Echolotes auf den Koffer zu schrauben (geht mit FlĂŒgelmuttern unkompliziert und schnell), die Verbindungen herzustellen und schon ist die Einheit arbeitsbereit.
Um die Akkus laden zu können, fehlen noch die passenden Stecker fĂŒr unsere Ladebuchsen, die an den LadegerĂ€tanschlĂŒssen angebracht werden.
Wer mit seinem Lader flexibel in den Anschlussvarianten bleiben möchte, stellt einen Adapter mit Flachstecker Anschluss her, wie er in der Abbildung zu sehen ist, dann kann man nach Bedarf die Anschlussvarianten wechseln.
Mit einer stabilen Geberstange (z.B. von Kaiser oder Scrubbes) ist eine Montage beider Geber (LiveScope und Echolotgeber) kein Problem.
Man braucht lediglich eine 20cm kurze Aluleiste als Montagehilfe (Adapter), in die sechs Bohrlöcher eingebracht werden. So lassen sich bequem beide Geber anbringen. Die Verbindungskabel zum Koffer fixiert man unten an der Stange mit Kabelbindern.
In der Praxis funktionierten beide Geber problemlos parallel. In der Handhabung war die Einheit sehr kompakt aufgestellt und unterschied sich kaum von einer Einzellösung. Lediglich die doppelte KabelfĂŒhrung macht einen kleinen Unterschied aus.

Hier schön zu sehen: Auf die Grundplatte der Geberstange wird der selbstgefertigte Adapter in Form einer 2mm starken Aluplatte (200mm x 40mm) angebracht. Daran lassen sich beide Geber prima befestigen. In der Frontansicht werden die unterschiedlichen Geberkonstruktionen deutlich.
Haftungsausschluss
Dieser Beitrag ist lediglich eine Beschreibung eines von uns durchgefĂŒhrten Projektes zu diesem Praxistest.
Wir ĂŒbernehmen keine Haftung oder GewĂ€hrleistung fĂŒr SchlĂŒssigkeit der Planung, des Aufbaus und der Funktionssicherheit des Endproduktes. Wer die Beschreibung zum Nachbau eines Ă€hnlichen Projektes nutzt, tut das auf eigene Gefahr. Eine Haftung unsererseits ist ausgeschlossen.
Wichtiger Hinweis
Alle elektrotechnischen Arbeiten und Installationen sollten nur von befĂ€higten Personen ausgefĂŒhrt werden, die die notwendigen Fachkenntnisse besitzen, solche Arbeiten sachgerecht ausfĂŒhren zu können. 12V Batterien bzw. Akkus sind kein Spielzeug und bei fehlerhaftem Umgang mit ihnen eine ernstzunehmende Gefahrquelle fĂŒr schwerwiegende Personen- und SachschĂ€den.
Teileliste/Werkzeug
- 1x Tomcase Xt430 (AuĂenmaĂe (BxHxT) ca. 464x366x176 mm)
- 2 x Wipp Schalter mit LED 16mm Einbau
- 2 x Einbaubuchse 2-polig Lötanschluss
- 2x Stecker fĂŒr Einbaubuchse 2-polig Lötanschluss
- 3m KFZ Litze rot 1-1,5mmÂČ
- 3m KFZ Litze schwarz 1-1,5mmÂČ
- 4 StĂŒck Flachsteckerbuchse gelb 4,5mm
- 2 StĂŒck Flachsteckerbuchse gelb 6,3mm
- 6 StĂŒck Flachsteckerbuchse rot 4,5mm
- 2 StĂŒck Flachsteckerbuchse rot 6,3mm
- 4 StĂŒck Flachstecker rot 6,3mm
- Schrumpfschlauch 0,5m 0,9mm
- Schrumpfschlauch 0,2m 0,2mm
- 10 StĂŒck Klebesockel 20x20mm
- 4 StĂŒck Bummsinchen 40mm (12mm hoch)
- 1m doppeltes Klettband mit KleberĂŒckseite 20mm
- Aluleiste 200x40x2(mm)

Einige der benötigten Kleinteile. Den angesprochenen Adapter fĂŒr die Einbau Ladebuchsen in der Flachsteckerlösung ist rechts zu sehen.
Werkzeug : Lötkolben, Lötzinn, Quetschzange, HeiĂluftfön, Bohrmaschine, LochsĂ€ge 30mm, Holzbohrer 10mm, groĂe Schere, HeiĂklebepistole
Hier nachlesen: Unseren groĂen Fischfinder-Test – welches ist das beste Echolot zum Angeln?