
Raymarine geht mit den Modellen Dragonfly 4 und 5 Pro einen neuen Weg. Mit diesen ist es möglich, über die Wi-Fish-App (für Android oder iOS) Dein Smartphone oder Tablet für die Darstellung der Echolotbilder zu nutzen. Schon aus Kostengründen ist das ein riesiger Vorteil, denn das Display ist eine der teuersten Komponenten bei einem Echolot.
Wie das Doppel-Chirp-Sonar genau funktioniert und was es in der Realität kann, haben wir für euch in der Praxis getestet. Eines sei aber gleich vorweg gesagt: Durch das Zwei-Kanal CHIRP-Sonar und den superhellen Bildschirm gehören die Raymarine-Dragonfly-Pro-Fischfinder für uns zu den besten Angeboten in der Preiskategorie um die 500€.
1. Das Raymarine Dragonfly 4 und 5 Pro in der Praxis
Wir haben dieses Jahr diverse Echolote getestet und müssen sagen, dass uns das Dragonfly 5 Pro von diesen am besten gefallen hat. Es ist handlich und leicht zu befestigen. Das Display ist tatsächlich das hellste, welches wir in diesem Jahr im Rahmen unserer Echolot-Tests mit an Bord hatten.
Im Vergleich zu den Lowrance-Fischfindern, die wir davor getestet hatten, hat uns die detaillierte Darstellung der Fischsicheln sehr überrascht. Während bei dem Lowrance Elite 5 und Lowrance Elite 7 Modell die Fischsicheln eher klein und in der Anzahl wenig dargestellt wurden, überzeugte das Dragonfly 5 Pro mit großen Fischsicheln. Und das darüber hinaus auch an Orten, an denen uns das Lowrance Elite 5 zuvor gähnende Leere angezeigt hatte.
Das Display der Dragonfly-Pro-Echolote ist unglaublich hell. Sie haben eine Helligkeit von 1.500 cd/m2. Das ist unglaublich viel. Kurz zum Vergleich. Ein klassischer mittelpreisiger Computermonitor hat eine Helligkeit von ca. 300 cd/m2. Das Display des Raymarine Echolots bietet also eine um das Fünffache hellere Darstellung.
Wofür ist das wichtig? Ganz einfach – falls Du schon einmal bei strahlendem Sonnenschein zum Angeln gefahren bist, dann weißt Du, dass die direkte Sonneneinstrahlung auf das Display jede Anzeige zunichte macht. Du siehst faktisch nichts mehr. Bei den Raymarine-Dragonfly-Echoloten siehst Du hingegen immer etwas!
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Bewertungen ( 2 )
Hier waren wir vom Raymarine Dragonfly 5 Pro und seiner kleinen Schwester dem Dragonfly 4 Pro sehr, sehr begeistert.
Gut – wie auch bei Lowrance – hat uns die Auswahl der Ansichten gefallen. Einfach mit dem Steuerkreuz nach links und rechts drücken und zwischen den Anzeigen auswählen. Folgende Ansichten gibt es bei diesem Echolot:
- Kartenansicht,
- klassische 2D-Sonaransicht,
- DownVision,
- DownVision und Sonar (geteilter Bildschirm),
- Karte / Sonar (geteilter Bildschirm),
- Karte / DownVision (geteilter Bildschirm),
- sowie natürlich die Einstellungen.
Raymarine | Dragonfly 4 Pro | Drangonfly 5 Pro |
---|---|---|
Bildschirmgröße | 4,3 Zoll | 5 Zoll |
Bildschirmauflösung in Pixel | 480 x 272 | 800 x 480 |
Zwei-Kanal-Sonar | | |
CHIRP Sonar | 200 kHz | 200 kHz |
maximale Tiefe CHIRP-Sonar | 275 m | 275 m |
CHIRP DownVision | 350 kHz | 350 kHz |
maximale Tiefe DownVision | 183 m | 183 m |
Wasserfest | IPx6 und IPx7 | IPx6 und IPx7 |
Wi-Fish-App kompatibel | | |
iOS und Android | ab iO7 und Android4 | ab iO7 und Android4 |
Kartenleser | MicroSD | MicroSD |
Kartenplotter | | |
Preis | ab 325 € | ab 374 € |
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2. Das einzigartige Raymarine CHIRP- und DownVicion-Sonar
Als einer der wenigen Echolot-Hersteller setzt Raymarine auf ein Zwei-Kanal CHIRP-Sonar. Das bedeutet noch mehr Details als bei herkömmlichen CHIRP Echoloten.

Das klassische CHIRP arbeitet zentriert mit einer Frequenz von 200 kHz. Der Geberkegel ist konisch geformt. Die weiteren Frequenzbereiche, in denen das CHIRP-Sonar funkt, bleiben wie bei allen Echolot-Herstellern aus Wettbewerbsgründen ein Firmengeheimnis.
Der Abstrahlwinkel des Raymarine Drangonfly 5 Pro liegt hier zentriert für die Fischdarstellung bei 25°.
- In 10 m Tiefe erfasst das Echolot also einen Kegel von 4,30 m Durchmesser.
- In 20 m Tiefe misst der Kegel, in dem Fische erfasst werden schon ca. 8,70 m.
Maximal reicht der 200 kHz Geber bis in eine Tiefe von bis zu 280 m. Voraussetzung hierfür ist allerdings eine optimale Wasserqualität (süß und klar).
Das Besondere beim DownVision-Sonar ist der besonders breite Austrittswinkel beim Geber, so dass Raymarine dem Angler eine ebenso besonders breite Abdeckung der Bodenstruktur ermöglicht. Der Geberkegel strahlt mit einer Frequenz von 350 kHz (zentriert) fächerförmig in beide Schiffsrichtungen (Backbord und Steuerbord) mit 60° ab.
Somit kann die Bodenstruktur in 10 m Wassertiefe auf einer Breite von 11,5 m erfasst und dargestellt werden. In 20 m Tiefe beträgt der gescannte Bodenbereich schon sage und schreibe ca. 23 m. Bei unglaublichen 180 m Wassertiefe ist Schluss mit der DownVision-Anzeige. Andere Echolote hören i.d.R. bei ca. 90 m Wassertiefe auf!!!!
Zusätzlich strahlt der Geber des DownVision-CHIRP-Sonars in Längsrichtung mit 1,4° nach vorne aus. Es wird somit eine maximale Bodenauflösung erreicht.
3. Wie richtest Du die W-LAN Verbindung ein?
Besitzt Du bereits ein Tablet, dann kannst Du mit dem Kauf des Raymarine Dragonfly 4 Pro zusätzlich Geld sparen, da das 4 Zoll große Echolot die Signale einfach auf das Display von diesem spielt. Denk aber bitte an ein wasserdichtes Case, falls Du keinen wind- und wettergeschützen Unterstand auf dem Boot haben solltest.
Zusätzlich kann sich jeder Angler auf dem Boot ganz einfach mit seinem Smartphone verbinden, um die Echolotbilder auf dessen Display anzusehen. Dafür ladet einfach die Wi-Fish-App für iOS (ab Version 7) oder für Android (ab Version 4) herunter. Damit schafft Raymarine endlich der ständigen Fragerei der „Mitangler“ an den Schiffsführer ein Ende – „Na, sind schon Fische zu sehen?“. Nun kann jeder selbst interpretieren, was er auf dem Display zu sehen bekommt.
Zur Installation folgst Du einfach den folgenden (und ebenso einfachen) Schritten:
- Installiere auf Deinem Smartphone oder Tablet die Wi-Fish-App.
- Das Raymarine-Echolot sendet ein WLAN-Signal aus.
- Verbinde Dich unter den WLAN-Einstellungen mit ihm.
- Die Zugangsdaten findest Du in den Menüeinstellung unter „Funktionen und Einstellungen“ > „WLAN-Einstellungen“. Dort kannst Du auch das Passwort ändern.
- Du findest die Zugangsdaten auch auf der Unterseite des Echolots (SSID und Zugangscode).
- Starte nun die Wi-Fish-App.
4. Wie kompliziert sind die Einstellungen im Menü zu erfassen?
Gar nicht schwer. Beim ersten Startn wird einmal gefragt, auf welchem Gewässer Du Dich befindest – und schon kann es losgehen. Ein Lernprogramm führt Dich durch die Funktionen. Das Echolot stellt sich durch den Automatikmodus außerdem selbst automatisch ein. Wir persönlich hatten nie das Gefühl während des Angelns an den Einstellungen etwas zu ändern zu müssen. Im weiteren Testbetrieb fingen wir aber natürlich an, die Funktionen einzeln auszuprobieren.
- So passten wir die Empfindlichkeitseinstellungen wie Störfilter, Kontrast und Verstärkung an, erzielten dadurch jedoch kein besseres Ergebnis im Vergleich zum Automatikmodus.
- Die Hintergrundanzeige für das normale CHIRP-Sonar mussten wir allerdings öfter ändern. Je nach Wassertiefe und Außenlicht wechselten wir zwischen weißem (Fischsicheln blau/rot) und blauem Hintergrund (Fischsicheln hellblau/gelb/weiß). Die DownVision-Anzeige beließen wir bei Kupfer.
- In den Anzeigeoptionen stellten wir die Ziel-Tiefen-ID auf „Ein“, so dass wir zu den Fischsicheln auch eine ungefähre Tiefenangabe erhielten. Macht aus unserer Sicht großen Sinn, zu wissen in welcher Tiefe der Ziel- oder Futterfisch steht.
- Die Bildlaufgeschwindigkeit beließen wir bei 100%. Es gibt aber in den Einstellungen die Möglichkeit diese auf bis zu 10% zu reduzieren, um sich detailliert mit den angezeigten Symbolen oder der Bodenstruktur zu befassen.
- Weißt Du ganz genau, auf was Du angelst, kannst Du des Weiteren den Zoombereich einstellen. Der Zander steht z.B. oft am Grund, so dass Du Dich direkt auf diesen Wasserbereich konzentrieren kannst. Die Plus- und Minus-Knöpfe zoomen rein und raus. Mit den Steuerungstasten „oben“ und „unten“ kannst Du den den Zoombereich innerhalb der Wassersäule rauf und runter bewegen.
Noch ein Tipp: Siehst Du auf dem Echolotbild eine dünne Bodenlinie, dann handelt es sich um einen harten Untergrund. Das Echonotsignal kann nicht tief eindringen und wird deshalb früh reflektiert.
Ist die Bodenlinie dicker, dann ist der Untergrund eher schlammig oder mit Pflanzenwuchs ausgestattet. Weich – das Echonotsignal kann tiefer in den Boden eindringen, und weniger Schallwellen werden wieder reflektiert.
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Bewertungen ( 2 )
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Bewertet mit 5 von 5
Stefan Bryner
Bin noch nicht mit dem gesamten Kurs durch aber hier erhalte ich endlich die richtigen Inputs um mein teures Echolot auch in der Praxis sinnvoll und professionell zu nutzen. Ich freue mich nun auf die neue Fischsaison und bin sicher, dass mir dieser Kurs hilft erfolgreicher die richtigen Spots zu finden. -
Bewertet mit 5 von 5
Jörn Kamps
Super Kurs! Hab im Internet nichts besseres gefunden und die Ergänzung mit dem Buch versorgt einen wirklich über Jahre. Weiter so!
5. Die Kartenoptionen der Raymarine-Fishfinder
Am Besten arbeitet Raymarine für das Angeln mit den Karten von Navionics zusammen. Durch die Navionics-Sonarcharts, können alle Tiefenbereiche des Wassers sehr detailliert angezeigt werden. Das Kartenmaterial ist zudem stets aktuell, da seit dem Jahr 2015 die Navionics-SonarCharts, mit den gerade eben gemessenen Tiefendaten des Raymarine Dragonfly 5 Pro und 4 Pro aktualisiert werden können.
- Die aktuellen Tiefenlinien der Navionics-SonarCharts-Funktion werden per W-LAN auf Dein Smartphone übertragen und angezeigt. So kannst Du einfach schöne Abbruchkanten oder andere Hotspots zum Angeln finden und ansteuern.
- Eine schöne Einstellung im Kartenmenü ist das Tiefenwasser. Hier kannst Du definieren, in welcher Tiefe Du angeln möchtest. Dafür stellst Du im Menü unter „Karteneinstellungen“ > „Tiefwasser“ ein, ab welchem Bereich das Tiefwasser beginnen soll. Dann erscheint die gewünschte Tiefe auf der Karte in Weiß und hebt so die gewünschten Angelstellen zum normalen Blau der Karte hervor.
- Nur der Vollständigkeit halber können noch weitere Funktionen im Kartenmenü eingestellt werden. Dazu gehören: Kartentext, Kartengrenzen, Lichtsektoren, Routingsysteme, Gefahrenbereiche, Bodendetails, Landdetails, Panoramafotos und Straßen, farbige Meeresbodenbereiche und Tiefenkonturen.
- Weitere Kartenanbieter für die Echolote von Raymarine sind LightHouse-Karten und C-MAP von Jeppesen.
- Wegpunkte und Tracks können gespeichert oder importiert/ exportiert werden. (3.000 Wegpunkte und 15 Tracks). Raymarine zeigt auch über 86 verschiedene Wegpunktsymbole an, die vor Gefahren warnen oder einfach zum normalen Navigieren benötigt werden. Wir speicherten uns einige Hotspots als Wegpunkte und konnten so die heißen Angelstellen beim nächsten Ausflug ganz leicht wieder ansteuern.
6. Die technischen Details
- 200 kHz CHIRP klassisches Sonar
- 350 kHz CHIRP DownVision Sonar (extra breite Abdeckung)
- 2 Kanal Sonar (alle Dragonfly außer Dragonfly 4DV)
- Auflösung: WideScreen 480 x 272 Pixel – Display 4,3 Zoll (alle Dragonfly 4)
- Auflösung: WideScreen 800 x 480 Pixel – Display 5 Zoll (alle Dragonfly 5)
- Streaming durch W-LAN
- Wasserdicht nach IPX6 und IPX 7
- Montage mit Kugelschwenkkopf
- Speicherkarte Micro-SD

Fischfinder Raymarine Dragonfly 4 Pro mit Geber
Preis: ab EUR 325,00

Hier nachlesen: Unseren großen Fischfinder-Test – welches ist das beste Echolot zum Angeln?
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Würde uns echt freuen. Nur so werden wir besser.
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Stefan Bryner
Jörn Kamps