Karpfenangeln im Frühjahr 🌼 Wie Dir garantiert ein Fang gelingt! 🎣

Angeln auf Karpfen im Frühling: Warum stehen Karpfen am Grund?
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Die folgenden (recht ausführlichen) Ausführungen zum Karpfenangeln im Frühjahr stellen nur einen kleinen Auszug aus unserem BuchModernes Fische Finden – Karpfen“. Das Buch ist für den ambitionierten Karpfenangler und diejenigen geschrieben, die schlichtweg mehr über ihren Lieblingsfisch lernen wollen.

Es bietet einen sehr tiefen und wissenschaftlich fundierten Einblick in das Leben und Verhalten der Karpfen in unterschiedlichen Gewässern – verständlich aufbereitet und flüssig zu lesen.

So entsteht für uns Angler ein besseres Gesamtbild vom Friedfisch Nr.1 . Wir legen sehr viel Wert auf wissenschaftliche Erkenntnisse und weniger Anglerlatein. Das hilft bei der Suche nach möglichen Hotspots und liefert am Ende mehr und konstanter Fisch.

Inhaltsverzeichnis

Was macht der Karpfen im Frühling?

Wassertemperatur 5 – 9 °C: Sprechen wir über den Frühling, sprechen wir von einer Zeit mit großen Veränderungen für alle Fische. Aus diesem Grund unterteilen wir das Frühjahr in mehrere Etappen.

Kommend aus dem Winter startet das zeitige Frühjahr oft noch mit tiefen Wassertemperaturen. Nicht selten bedeckt noch eine dicke Eisdecke einzelne Gewässer. Dementsprechend inaktiv sind die Fische.

Verschiedene Studien haben ergeben, dass 5 °C Wassertemperatur eine magische Grenze für die Karpfen darstellt. Sobald die Marke überstiegen wird, erhöht sich die Aktivität der Fische sprunghaft.

Die dichten Ansammlungen lösen sich langsam auf und immer mehr Karpfen machen kurze Ausflüge von wenigen oder ein paar hundert Metern. Genauso sprunghaft steigt die Chance, den einen oder anderen Frühjahrskarpfen an den Haken zu bekommen.

Im fortgeschrittenen Frühling zeigen Karpfen spezifisches Verhalten, während sie sich an veränderte Umweltbedingungen anpassen und sich langsam auf die Laichzeit vorbereiten. Hier sind einige wichtige Verhaltensmerkmale von Karpfen während dieser Jahreszeit:

  1. Laichwanderung: Wenn die Wassertemperaturen ansteigen, begeben sich die Karpfen auf Laichwanderung. Sie ziehen aus tieferen, kühleren Regionen in flachere Gewässer mit geeigneten Laichbedingungen, wie z. B. untergetauchte Vegetation oder anderen Strukturen. Mitunter wandern Karpfen mehrere hundert Kilometer, wenn die Gewässer es zulassen. Das kommt vor allem in ausgedehnten Flusssystemen vor.

  2. Nahrungsaufnahme: Karpfen werden bei ihrer Nahrungssuche im Frühjahr dynamischer.  Mit zunehmender Wassertemperatur nimmt auch ihr Stoffwechsel an Fahrt auf, was zu vermehrter Nahrungsaufnahme führt. Sie suchen deshalb aktiv nach Wasserpflanzen, Insekten, Krebstieren und anderen kleinen Wasserlebewesen.

  3. Erkundungsverhalten: Im Frühling gehen Karpfen auf Erkundungstour und bewegen sich dabei gerne in frisch überfluteten Gebieten, Altarmen oder flacheren Teilen von Seen und Flüssen. Sie erkunden diese Gebiete auf der Suche nach Nahrung, geeigneten Laichplätzen und optimalen Umweltbedingungen.

  4. Fortpflanzungsverhalten: Der späte Frühling ist die hauptsächliche Laichzeit für Karpfen. Männliche Karpfen besetzen als erstes die Zugänge zu den Laichplätzen. Sind die Weibchen angekommen, werden sie von den Männchen verfolgt und angestoßen, um den Laichvorgang auszulösen.

Aber ganz so pauschal ist die ganze Sache nicht. Je nach Region – und hier meinen wir eher Deutschland im Vergleich zu Südfrankreich als Unterschiede zwischen den deutschen Bundesländern – verändern sich die Gewohnheiten und vor allem die Zeit, wann Karpfen was machen.

Aufgrund der höheren Wassertemperaturen setzt das Laichen in südlicheren Gefilden Wochen, wenn nicht sogar Monate früher ein, als hier in “Good old Germany”.

Insgesamt ist das Frühlingsverhalten von Karpfen eng mit ihrem Fortpflanzungszyklus und den sich verändernden Umweltbedingungen in dieser Jahreszeit verbunden. Das macht das Angeln auf Karpfen im Frühjahr auch so spannend.

Angeln auf Karpfen im Frühjahr: Was beachten?

Wir haben bereits gehört, dass das Verhalten der Karpfen im Frühjahr sehr spezifisch sein kann. Aus diesem Grund gilt es Verschiedenes beim Angeln auf diese zu beachten.

Die Suche nach dem richtigen Standort oder Hotspot ist beispielsweise elementar. Was bringt denn schon das beste Rig oder der fängigste Köder, wenn man an der falschen Stelle angelt?

Je nach Gewässer kommen verschiedene Hotspots in Frage:

  • Mal stehen Karpfen tief,
  • mal flach,
  • mal sind sie am Rand einer stärkeren Strömung zu finden,
  • mal muss es das ruhigste Wasser im Fluss sein.

Wo halten sich Karpfen im Frühjahr auf?

Diese Frage kann nicht so einfach pauschal beantwortet werden, da dies vom jeweiligen Zeitpunkt im Frühjahr und seinen spezifischen Bedingungen abhängt. In den folgenden Kapiteln wollen wir deshalb im Detail auf die verschiedenen Frühlingsabschnitte eingehen.

Karpfen finden zum Beginn des Frühjahrs

Höhere Temperaturen und erste warme Tage sind hier das Stichwort. In Seen mit einer Tiefe von mehr als 5 m solltest Du nach flacheren Bereichen in Ecken und an Rändern Ausschau halten. Nicht immer jedoch sind diese Stellen vom Ufer leicht zu erkennen. Zumal Karpfen häufig noch weit vom Ufer entfernt stehen.

Gute Karpfenspots kann man aber auch von zu Hause bequem suchen. Die folgenden Ausnahmen zeigen den Zülpicher See. Mit 3 Aufnahmen können wir ziemlich sicher ein – zwei gute Spots für das Karpfenangeln im zeitigen Frühjahr identifizieren. Wir weisen darauf hin, dass wir hier noch nie geangelt haben. 

Karpfen angeln im Frühjahr - Tiefenkarte - Zülpicher See - Navionics (Garmin)
Karpfen angeln im Frühjahr - Tiefenkarte - Zülpicher See - Navionics (Garmin) | Satellitendaten: Microsoft Corporation | Maxar | CNES | Distribution Airbus DS | TomTom

Die erste Aufnahme zeigt uns den Zülpicher See in einer Tiefenkarten. Wir erkennen:

  • Viele flache Bereiche < 4 m (unterschiedliche Blautöne)
  • Sehr tiefe Stellen bis zu 17 m (weiß)
  • Große, mitteltiefe Bereiche in abgestuften Blautönen (je heller desto tiefer).

Wir haben die Karte von Navionics auf 4 m eingestellt. Alles was tiefer ist erscheint uns weiß.

Die blauen Bereiche zeigen uns sehr schön, wo sich ausgedehnte flache Bereiche befinden. Sie erhitzen sich grundsätzlich schneller als das tiefe Wasser. Vor allem wenn es im Frühling noch große Unterschiede in der Temperatur am Tag und der Nacht gibt, ist dieses Wissen elementar.

Tagsüber erhitzen sich flache Bereiche in der Frühlingssonne, die gerne schon über 20 °C erreichen kann. Im Zülpicher See würden das vor allem das nördliche Ufer betreffen, da hier der gesamte Uferbereich mehrere hundert Meter breit und sehr flach ist.

Da dies offensichtlich ist, interessieren wir uns für das südliche Ufer. Denn dieses ist für 2 Situationen spannend. Zum einen bei sonnigen Tagen gefolgt von windigen Tagen.

Haben wir Wind aus Nord-Ost, Nord oder Nord-West kommend, wird das warme Wasser des nördlichen Ufers in den Süden getrieben. Wir haben daher einen kurzfristigen Anstieg der Wassertemperatur, welche die Fische am Südufer ordentlich aktivieren wird.

Karpfenangeln bei Wind

Karpfen angeln im Frühjahr - Tiefenkarte - Zülpicher See - Navionics (Garmin) - südliche Bucht
Karpfen angeln im Frühjahr - Tiefenkarte - Zülpicher See - Südliche Bucht - Navionics (Garmin) | Satellitendaten: Microsoft Corporation Maxar | CNES | Distribution Airbus DS | TomTom

Dies ist wichtig zu wissen, denn als zweiten Grund ist aufzuführen, dass nicht alle Karpfen des Zülpicher Sees sich am nördlichen Ufer aufhalten werden. So gibt es an sonnigen Tagen – und vor allem gefolgt von windigen Tagen – gute Fangchancen am südlichen Ufer.

Die wahrscheinlich besten Stellen befinden sich allerdings rund um die Insel, da dies die großflächigsten flachen Bereiche sind. Die roten Pfeile zeigen sehr schön, größere flache Bereiche am Südufer.

Temperatureinbruch - Wo stehen Karpfen bei kaltem Wasser?

Bemerkenswert ist, dass sich die Aktivität der Karpfen bei einem Temperaturabfall sofort umkehrt, solange die Wassertemperaturen noch einstellig sind. Wenn sie durch einen längeren Kälteeinbruch die 5°C-Marke wieder unterschreitet, heißt es alles STOP und abwarten.

Dieses Verhalten wurde mehrfach beobachtet und man könnte sie schon als eine generelle Regel verstehen. Wie gesagt, Schubladen sind für uns Angler ja immer ganz nett und praktisch.

Merke

Zu Beginn des Frühjahrs, wenn die Wassertemperaturen der nördlichen Breitengrade oft die 5°C-Marke übersteigen, verlassen größere Karpfen ihre tiefer gelegenen Winterquartiere und fangen an, sich im Gewässer zu verteilen.

Sie stehen nun flacher und sind näher am Ufer zu finden. Wind verschiebt Wassermassen. Wenn diese aufgewärmt sind umso besser, da das warme Wasser sich meist oberflächennah befindet und leicht an andere Ufer geschoben werden kann.

Aber Achtung: Wer nach einer Reihe von sonnigen Tagen gegen den Wind anwirft, muss auf seine Ausrüstung achten. All zu leicht verheddert sich das Vorfach. Steife Ableger helfen hier, und halten Blei und Köder voneinander getrennt.

Karpfen finden zum Ende des Frühjahrs

Irgendwann hält das Frühjahr endgültig Einzug und die Wassertemperaturen steigen nachhaltig an. Ist die 8°C-Marke überschritten, legen Karpfen einiges an Aktivität zu. Sie verlassen dann endgültig die Winterquartiere und verteilen sich im gesamten Gewässer, um ausgiebig zu fressen.

Die Verteilung schreitet mit zunehmender Wassertemperatur voran. Wird die Wassertemperatur dauerhaft zweistellig, werden Karpfen immer mobiler und sind im gesamten Gewässer zu finden.

Jedoch – und das zeigen viele Studien – sind sie nicht planlos verteilt. Nein, es gibt immer bestimmte Stellen, an denen sie sich konzentrieren. Wer diese Bereiche findet, wird mehr Karpfen angeln als andere.

Karpfen angeln im Fruehjahr Zuelpicher See Navionics Sattelite
Karpfen angeln im Frühjahr - Tiefenkarte - Zülpicher See - Südliche Bucht | Satellitendaten: 2023 GeoBasis-DE/BKG, GeoContent, Maxar Technologies, Kartendaten 2023 | GeoBasis DE/BKG 2009 | Google Maps

Kommen wir zurück zum Zülpicher See. Bewegen wir uns dem Ende des Frühjahrs entgegen, wird das südliche Ufer rund im die Insel auch ohne Wind interessant.

Durch die Tiefe von 0 – 4 m und die breite Ausdehnung von knapp 200 m zum Freiwasser hin, bevor es tiefer wird, gibt es genug Platz für Pflanzenbewuchs.

Und da ist es ganz einfach. Pflanzen ziehen Karpfen an, und das besonders mit noch jungen Knospen und Samen. Diese stehen bei den Fischen hoch im Kurs.

Karpfen angeln im Frühjahr - Zülpicher See - Standort bei Sonne und Wind
Karpfen angeln im Frühjahr - Zülpicher See - Karpfen angeln im Frühjahr - | Satellitendaten: 2023 GeoBAsis-DE/BKG, GeoContent, Maxar Technologies, Kartendaten GeoBAis-DE/BKG 2009 - Google Maps

Sehr schön ist hier das flache Wasser zu erkennen. Wie stark der Pflanzenbewuchs ausgedehnt ist, muss dann doch ausprobiert werden. 

Da das Wasser im Frühling noch klar ist, kann man mit Glück die aufblühende Unterwasservegetation erkennen. Wer öfter am Südufer unterwegs ist, wird es wissen, da sich die Karpfenköder in den vorherigen Jahren mit Sicherheit in dem einen oder anderen Pflanzenteppich verfangen hätten.

Merke

Der Schlüssel zum Karpfenfang liegt darin, Ecken und Kanten zum flachen Wasser zu finden. Eine vorhandene Vegetation ist ein Ersatzschlüssel. Um die Karpfen zu erreichen, muss man passende Rigs für weite Würfe verwenden. Nicht selten sind Wurfweiten von 100 m und mehr notwendig.

Worauf muss man rund um die Laichzeit achten?

Grundsätzlich: Es wäre super, wenn wir Angler die Fische in Ruhe ablaichen lassen. Ausnahmen gibt es, wenn die Population zu stark angewachsen ist. Dann werden Laichzeiten gekippt und Angler können zusammen mit den Fischereibetrieben für einen ausgewogenen Bestand im Teich sorgen. 

Ist das Fischen während der Laichzeit erlaubt und hat man auch noch Bock dazu, gilt es einige Dinge zu beachten. Das Laichgeschäft macht hungrig. In den Wochen vor dem Ablaichen wird ordentlich reingehauen.

Bis zu dem Moment, in dem Karpfen aufbrechen, um die Laichgebiete aufzusuchen. Liegen diese im selben See oder Teich, kein Problem. Die Karpfen brauchen nur wenige Stunden oder Tage, um sie zu erreichen.

In Flüssen sieht es anders aus. Hier können Karpfen hunderte Kilometer wandern und brauchen mehrere Tage bis zu einem Monat, um ihr Ziel zu erreichen.

Sind die Karpfen am Laichplatz, liegt ihr Fokus ganz alleine auf der Fortpflanzung. Das ist der dominierende Trieb, was im Gegensatz bedeutet, dass weniger gefressen wird, wenn überhaupt. Aufgrund ihres veränderten Verhaltens sind Karpfen zur Laichzeit viel schwieriger zu fangen.

Das ändert sich erst nach dem Laichen und eigentlich beginnt jetzt, die beste Angelzeit auf Karpfen. Denn die ausgelaugten Fische sind hungrig!

Das heißt: Wer die Laichplätze findet, findet auch gute Karpfenspots für danach. Im Folgenden geben wir Dir ein paar Tipps zum Karpfenangeln während und nach der Laichzeit:

  1. Das Wasser beobachten: Karpfen stehen flach – verdammt flach. Wer mehrere Karpfenrücken im Wasser hin und her spielen sieht, könnte im April, Mai und Juni von einem Laichplatz ausgehen.

  2. Den Karpfenköder anpassen: Karpfen sind im späten Frühjahr bzw. nach dem Laichen wenig wählerisch, bevorzugen aber proteinreiche Nahrung. Wer kann, sollte auf natürliche Köder nicht verzichten. Alles an fleischigem Getier, gehört nun ins Futter. Zuckmückenlarven sind – The Best. Aber auch am Fischmehl sollte man nicht sparen.

  3. Sei vorsichtig: Karpfen können rund um die Laichzeit leicht erschreckt werden. Daher ist es wichtig, sich dem Wasser leise zu nähern und laute Geräusche zu vermeiden. Ganz besonders, wenn man Karpfen nah am Ufer herumspielen sieht.

  4. Geduld zahlt sich aus: Man weiß ja nie so recht, wann die Flossenträger mit dem Laichen fertig sind. Aus diesem Grund muss man eben warten. Daher kann es länger dauern, bis sie den Köder aufnehmen. Das Warten wird belohnt werden, denn wenn sie erst einmal ins Futtern eingestiegen sind, macht das Angeln richtig Spaß.

Merke

Insgesamt erfordert das Fischen auf Karpfen während der Laichsaison etwas mehr Geduld und Beobachtung als zu anderen Jahreszeiten. Der Vorteil des Angelns im Anschluss an die Laichzeit ist, dass Karpfen konzentriert nah am Ufer stehen und hungrig wie sonst noch was sind.

Wo verbringen Karpfen ihre Zeit im Fluss?

Grundsätzlich sind See- und Flusskarpfen dieselbe Spezies, doch das Leben im fließenden Wasser hat in einigen Bereichen einen signifikanten Einfluss auf die Lebensweise der Karpfen.

Anders als in stehenden Gewässern, ist es viel stärker von Niedrig- und Hochwasser mit unterschiedlichen Strömungen geprägt. Gerade im Februar und März, wenn die Schneeschmelze eintritt, führen Flüsse im Anschluss viel Wasser mit sich.

Dadurch entstehen immer wieder neue Möglichkeiten für die Karpfen. Gleichzeitig kann der fließende Lebensraum aber auch einschränkend wirken.

Wer als Angler Karpfen zu unterschiedlichen Jahres- und Tageszeiten aufspüren möchte, muss Grundlegendes über seine Beute, den Karpfen wissen. Wer uns kennt, weiß, dass wir selten mit allgemeinen Angetipps um uns werfen.

Wir wollen unsere Zielfische viel besser kennenlernen, und nutzen viele wissenschaftliche Erkenntnisse. So umgehen wir allzu pauschale Angeltipps und suchen dort, wo Fische am wahrscheinlichsten sind. Diese Vorgehensweise erhöht die Fangchancen ungemein. Starten wir also mit einem kleinen Einblick in die Standorte des Karpfens im Fluss.

Standorte der Karpfen im Fluss

Wer vielversprechende Karpfenspots finden möchte, sollte wissen, das Karpfen 2 Arten von Bewegungsmustern an den Tag legen.

Zum einen gibt es das Wandern. Getrieben von ihren Instinkten nehmen einige Exemplare zu bestimmten Ereignissen im Laufe eines Jahres große Anstrengungen auf sich, um weiter entfernte Plätze zu erreichen.

Je nach Karpfen werden teilweise hunderte oder auch nur wenige Kilometer zurückgelegt. Man spricht hier von einem Aktionsradius, in dem der jeweilige Karpfen unterwegs ist. Also die maximale Ausdehnung seines Lebensraumes. 

Haben Karpfen ihren Ort der Begierde erreicht, kommen wir zum 2. Bewegungsmuster: Das Bewegen zwischen einzelnen Revieren.

Diese findet in kleineren Flussabschnitten statt, in denen sich Karpfen über eine längere Zeit aufhalten. Nennen wir diese einige hundert Meter großen Bereiche ihr zeitweiliges Zuhause.

Ähnlich wie bei anderen Fischarten haben Karpfen in diesem Zuhause mehrere vielversprechende Reviere, die sie bei Bedarf aufsuchen. Jedes dieser Revier hat unterschiedliche Funktionen. So bieten einige mehr Schutz und andere mehr Nahrung.

Für uns Angler besteht nun die Kunst darin, herauszufinden wann die Karpfen ihre große Wanderung abgeschlossen und in ihrem temporären Zuhause angekommen sind. In diesem müssen wir nun die besten Reviere der dicken Flossenträger lokalisieren.

Wenn Du erst einmal ein solches gefunden hast, kannst Du Dir sicher sein, über mehrere Tage oder Wochen kontinuierlich Karpfen zu fangen.

Merke

Man kann den Lebensraum der Karpfen in Flüssen grob in einen Aktionsradius und in einen Heimatbereich mit unterschiedlichen Revieren unterteilen.

Dabei meint der Aktionsradius das gesamte Gebiet, dass die Karpfen innerhalb eines Jahres bewohnen. Das kann viele Kilometer betragen.

Innerhalb dieses Aktionsradius verbringen Karpfen Zeit in einem kleineren Bereich mit unterschiedlichen Revieren. Jedes einzelne Revier wird unterschiedlich oft besetzt.

Wie viele Tage es sind und wie lange Karpfen sich in dem einen oder anderen Revier aufhalten, hängt von unterschiedlichen Kriterien ab, wie z. B.

  • der Futterverfügbarkeit,
  • Umwelteinflüssen
  • oder der Anwesenheit von Räubern wie Menschen, Vögeln und anderen Fischen.

Das Wissen über das Revierverhalten können wir nutzen, um in Zukunft konstruktiver die Zeit zum Finden der Karpfenstandorte zu bestreiten.

Die richtige Strömung im Fluss finden

Karpfen im Fluss finden: Was sind Prallhang und Gleithang.
Auszug "Moderne Fische Finden - Karpfen" - Kapitel 8 - Hotspots in Flüssen. So funktionieren Prall- und Gleithang (1)

Das Flusswasser ist stetig in Bewegung, was es uns als Anglern oft erschwert, die Strukturen unter Wasser wirklich zu erfassen. Schauen wir uns die obige Abbildung an, erkennen wir, dass das Wasser im Fluss nicht geradlinig fließt, sondern durch das Flussbett rotiert.

Die Ursache hierfür ist die Corioliskraft, die durch die Rotation der Erde entsteht. Diese hat zwei wesentliche Auswirkungen auf das Wasser im Fluss:

  1. Zum einen rotiert das Wasser im Flussbett, wie wir bereits erfahren haben.
  2. Diese Rotation des Wassers sorgt dann im Anschluss dafür, dass Flüsse nicht schnurstracks in eine Richtung fließen, sondern sich durch die Landschaften schlängeln.

Wo stehen Karpfen am Grund der Flüsse?

Angeln auf Karpfen im Frühling: Warum stehen Karpfen am Grund?

Diese Skizzierung zeigt schön, dass die Strömung nicht wie im ersten Bild einfach im Kreis rotiert. Nein, meistens entsteht eine Art Gegenströmung in der Tiefe, wenn das Ober- und Mittelwasser stärker strömt.

In diesem Fall ist es für Karpfen angenehmer, im unteren Bereich zu stehen, da sie weniger Energie verschwenden müssen, um der Strömung standzuhalten.

Ein weiterer Vorteil hier unten ist, dass zusätzlich zur geringeren Strömung allerhand Futter eingespült wird und durch die untere Rotation, diesen Bereich nicht mehr verlässt.

Merke

Wie immer gilt im Tierreich, dass so wenig wie möglich Energie verschwendet wird, um Beute zu machen. Aus diesem Grund meiden die meisten Fische eine zu starke Strömung oder nutzen sie nur, wenn es ihnen Vorteile verspricht.

Was fressen Karpfen im Frühjahr?

Im Frühjahr nutzen Karpfen verschiedene Nahrungsquellen, einschließlich pflanzlicher und tierischer Substanzen. Da die Vegetation gleichermaßen wie das tierische Leben erst erwacht, liegt hierin auch die Besonderheit bei der Futterwahl:

  1. Pflanzliche Nahrung: Karpfen ernähren sich von einer Vielzahl pflanzlicher Substanzen wie Algen, Wasserpflanzen und Wassergewächsen. Die jungen, zarten Pflanzentriebe und neu wachsende Vegetation ist dabei besonders attraktiv für Karpfen. Dies können zum Beispiel Seerosenblätter, Wasserlinsen oder andere Unterwasserpflanzen sein.

  2. Insektenlarven: Mit steigenden Wassertemperaturen erhöht sich die Aktivität der Insektenlarven im Gewässer. Sie sind die Hauptfutterquelle für viele Fische. Karpfen können sich von Larven von Wasserinsekten wie Zuckmückenlarven, Eintagsfliegen- und Köcherfliegenlarven ernähren.

  3. Kleine Krebstiere: Auch das Plankton wird im Laufe des Frühjahrs zahlreich und Karpfen steigen hier ins Fressen ein. Zu ihnen gehören Wasserflöhe und Flohkrebse. Diese winzigen Organismen sind reich an Proteinen und werden von Karpfen im Frühjahr nur allzu gerne aufgenommen.

  4. Schnecken und Muscheln: Auch sie stehen auf der Speisekarte einiger Karpfen, insbesondere wenn sie nach Nahrung am Gewässerboden suchen, da sie eine Super-Proteinquelle darstellen.

Fakt ist, dass die Verfügbarkeit von Nahrung für Karpfen von Gewässer zu Gewässer und von Monat zu Monat variieren kann. Sobald die Karpfen nach dem Februar oder März aktiv werden, stoßen viele hungrige Mäuler auf ein oft viel zu geringes Futterangebot.

Der Grund ist einfach. Die Flora und Fauna muss sich erst noch entwickeln – was im Wesentlichen im April, Mai und Juni geschieht.

Der Großteil der Karpfen wird während dieser Zeit in flachen Wasserzonen zu finden sein. Insbesondere in Bereichen mit sandigem oder schlammigem Untergrund. Diese Bereiche bieten den Karpfen eine erhöhte Nahrungsversorgung und eine schnellere Erwärmung des Wassers durch die Sonne. 

Wissenschaftler haben aber zusätzlich herausgefunden, dass  die Konkurrenz um die Nahrung in unmittelbarer Ufernähe oft so groß ist, dass es für einige Karpfen heißt „ab durch die Mitte“, um andere Futterplätze an Unterwasserbergen oder flachen Bereichen im Gewässer zu erreichen.

Interessant ist, dass einige Karpfen auch bewusst im zeitigen Frühjahr im Freiwasser auf Nahrungssuche gehen. Verschiedene Aufzeichnungen zeigen klar und deutlich, dass Karpfen häufiger allein als in Schwärmen unterwegs sind.

Karpfen haben in dieser Zeit eine Vorliebe für Insekten und andere wirbellose Tiere, die in flachen Gewässerbereichen zu finden sind. Die folgende Grafik zeigt die ungefähre Verteilung der aufgenommenen Nahrung von über 400 Karpfen, die im Mageninhalt mittels PCR-Test festgestellt werden konnte.

Karpfen angeln im Frühling: Was ist Detritus?
Buchauszug "Modernes Fische Finden - Karpfen" Übersicht der Aufteilung der natürlichen Nahrung des Karpfen.

Was ist Detritus?

Detritus bezeichnet verwesende tierische oder pflanzliche Überreste. Vergleichbar mit dem unteren Teil des Komposthaufens im Garten. Für viele im Wasser lebende Organismen sind diese verwesenden Substanzen die Nahrungsquelle Nummer Eins.

Detritus findet man am Gewässergrund. Wie dick diese Schicht und wie großflächig sie ist, ist unterschiedlich. Je zahlreicher Tiere und Pflanzen im Gewässer vorhanden sind, desto mehr abgestorbene Organismen wird es geben.

Merke

Zusammenfassend brauchen Karpfen im Frühjahr proteinreiche Kost. Der Grund ist einfach – die Laichzeit steht bevor und der verlorene Winterspeck muss wieder aufgebaut werden. Das allein ist schon schwierig, da fast alle Energie in die Produktion der Eier und Samen fließt. Insekten und Weichtiere liefern die dringend benötigten Proteine.

Karpfen anfüttern im Frühjahr: Das sollte unbedingt in Deine Futtermischung

Beim Karpfenangeln im Frühjahr ist es entscheidend, das richtige Futter zu verwenden. Die Fische suchen im Frühjahr nach nahrhafter Nahrung, um sich auf die bevorstehende Paarung vorzubereiten. Das Karpfenfutter sollte daher eine ausgewogene Mischung aus Proteinen, Kohlenhydraten und Fetten aufweisen.

Eine Möglichkeit ist, ein Basisfutter aus verschiedenen pflanzlichen Mehlsorten wie Mais, Weizen oder Soja zu verwenden und es mit Proteinzusätzen wie Fischmehl oder Krillmehl zu ergänzen. Auch zerkleinerte Pellets, Boilies oder Partikel wie Hanf oder Mais können als zusätzliche Futterkomponenten verwendet werden.

Das Anfüttern sollte dem folgen, was Karpfen in diesem Abschnitt des Jahres brauchen. Nur so wird sein Schuh draus und man kann seine Fänge merklich steigern.

Verschiedene Experimente zwischen verschiedenen Mehlsorten, haben Maismehl als Sieger in der Beliebtheit beim Karpfen ermittelt. Das aber nur unter den pflanzlichen Mehlsorten.

Wichtiger bei der Futtermischung für Karpfen sind aber tierische Zusätze. Diese liefern nämlich genau die Proteine und Fette, die Karpfen wirklich  brauchen. Man kann gesichert davon ausgehen, dass sie zu dieser Zeit ein extra feines Näschen für proteinreiche Nahrung haben.

Könnte auch interessant sein: Karpfen richtig anfüttern – Diese 1 Aminosäure schmeckt Karpfen am besten. Wusstest Du, welche es ist?

Die richtig Mischung für das Karpfenfutter

Insgesamt ist der Proteinanteil im Fischmehl (> 80 %) sehr hoch. Eine Mehlmischung mit Hühnerfleisch kommt zwar auf ca. 50 % Proteinanteil, kann aber etwas schlechter vom Karpfen verwertet werden, da noch Überreste wie Federn und Knochen im Mehl vorhanden sind.

Kohlenhydrate, die z. B. aus Pflanzen, deren Samen und den Schalen der Insekten und Weichtiere gewonnen werden, sind ebenfalls wichtig für Karpfen. Hier können Karpfen bis zu 50 % der Kohlenhydrate verwerten. Zusätze wie Aminosäuren, Betain oder Honig können das Karpfenfutter noch attraktiver machen.

Um schnell wachsen zu können, suchen Karpfen Nahrung mit einem hohen Fettanteil. Analysiert man den Fettanteil der gängigen Beutetiere, dann sprechen wir hier von ca. 20 %. Durch das Beimischen von Fischöl kann diesem Anspruch Rechnung getragen werden.

Merke

Beim Zusammenmischen des Karpfenfutters kann man natürlich auf alles Mögliche setzen, was die Regale der Vorratskammer und der Küche so hergeben.

Am Ende werden wir sicher nicht nachvollziehen können, welcher Bestandteil diesen oder jenen Karpfen angelockt oder eher verschreckt hat.

Aber mit dem Wissen, dass

  • Karpfen tierische Nahrung besser verwerten können,
  • einen größeren Anteil an Fett benötigen
  • und einzelne Aminosäuren besonders schmackhaft sind,

kann man seinen Mischungen auch etwas mehr wissenschaftliche Würze geben.

Wer jetzt bei teuren Fischmehlen spart, angelt oft am Traumkarpfen vorbei.

Der beste Köder für Karpfen im Frühjahr

Tja, hier glaube ich, sind wir uns alle einig, oder? Den besten Köder für das Karpfenangeln gibt es nicht. Aber es gibt ziemlich fängige Köder und die folgenden gehören auf jeden Fall dazu.

  1. Mais: Dieser besitzt viel Stärke und ist für Karpfen ‘ne ziemlich schmackhafte Sache. Zusätzlich fallen die gelb gefärbten Körner auch im trüben Wasser ordentlich auf. In einer Studie wurde sogar festgestellt, dass gekochter Mais noch knapp vor unbehandelten Maiskörnern liegt. (Aber nicht viel)
  2. Pop-Up Boilies landen im Frühjahr auf Platz 2. Karpfen sind im zeitigen Frühjahr auf das Fressen am Grund fokussiert, da die Vegetation erst zu sprießen anfängt. Hier suchen sie in den Pflanzenresten des Vorjahres nach abgestorbenen Getier und frischen Knospen. Die Pop Ups stehen leicht über diesen Resten und fallen jedem Karpfen auf.
  3. Mix-it! Tja, hier lassen wir den Gedanken freien Lauf. Süßer Mais ist in den USA ganz weit vorne. Gemischt mit Haferflocken und Vanille-Extrakt ergibt Das eine ziemliche Süßbombe. Wen stört’s wenn die Karpfen beißen, oder? 

Wie groß dürfen Boillies sein?

Zugegeben, zu dieser Frage gibt es keine eindeutig zugeordnete Studie, also machen wir uns Erkenntnisse über die maximale Größe von Futterpartikel zunutze.

Man hat sich die Frage gestellt, welche Größe die Partikel haben dürfen, damit Karpfen sie noch einsaugen können. Da die Nahrung vom Karpfen aus mehreren Zentimetern Entfernung vom Grund aufgesaugt wird, gibt es hier natürlich eine maximale Größe, denn die Stärke des Sogs ist begrenzt (5 – 9 kPa).

Karpfen sind ja keine handelsüblichen Staubsauger, die mal eben an einem Knopf drehen können, um den Turbo anzuschalten.

Unterschiedliche wissenschaftliche Ergebnisse zeigen, dass Karpfen Partikel mit einem Durchmesser von rund 9 % ihrer eigenen Körperlänge einsaugen können. Das gilt für Karpfen mit bis zu einer Länge von 25 cm. Die Teilchen können nach dieser Formel für einen kleinen 25 cm Karpfen maximal 2,25 cm im Durchmesser sein.

Für größere Exemplare reduziert sich der maximale Durchmesser auf ca. 7 % ihrer Körperlänge. 40 cm lange Karpfen sollten somit mit Partikeln von 2,8 cm im Durchmesser keine Probleme haben.

Merke

Bei festen Boilies oder Karpfenfutter sollte man darauf achten, dass sie im Maul des Karpfens noch ein wenig nachgeben. Der Hintergrund dieser Maximalgröße ist, dass die Fische einen großen Köder vielleicht meiden, um sich den Versuch zu sparen, ob er leicht zerquetscht werden kann – oder auch nicht.

Wo fressen Karpfen im Frühjahr?

Diese Video zeigt sehr schön, wo es Karpfen in tiefen klaren Seen geben kann. Es wurde im Vereinsgewässer Hoppte e.V. von unserer Unterwasserdrohne aufgenommen.

Überraschend war, wie stark die Vegetation im Mai schon – oder besser immer noch – ausgeprägt war. Der See hat stark abfallende Uferkanten. Dieser Karpfen hielt sich über einer Sandbank zur einzigen Insel in ca. 2 m Tiefe auf. 

Karpfen fressen da, wo sie ihr Futter finden. An den folgenden Spots sind Karpfen mit höherer Wahrscheinlichkeit zu finden: 

  1. Flache Uferbereiche: Karpfen können flache Uferbereiche aufsuchen, insbesondere wenn diese von Pflanzen oder Unterwasservegetation gesäumt sind. Hier finden sie junge, zarte Pflanzen, deren Triebe und Samen sie fressen können. Pflanzen heißt auch, dass Insektenlarven und andere kleine Wasserlebewesen vorhanden sind.

  2. Untiefen: Ist es am Ufer zu eng oder gibt es größere Plateaus unter Wasser, werden auch diese von Karpfen besucht. Insbesondere wenn die Sonne scheint und das Wasser dort wärmer ist.

  3. Fließgewässer: In Flüssen, Kanälen und Gräben suchen Karpfen gerne in langsamer fließenden oder stehenden Bereichen nach Futter. Diese halten mehr Pflanzen und Insekten als andere Flussbereiche.

  4. Unterwasservegetation: Tja, Unterwasserpflanzen ist das Stichwort, dass wir schon mehrfach hatten. Zwischen ihnen gibt es Millionen von Insektenlarven und anderem Getier. 

  5. Schlammige oder sandige Bereiche: Gibt es wenig Bewuchs, was in großen Flüssen wie der Elbe oder in kleinen Karpfenteichen der Fall ist, steckt das Futter in schlammigen oder sandigen Bereichen. Karpfen rüsseln im Schlamm oder Sand, um nach Nahrung zu suchen.

Wann beißen Karpfen im Frühjahr?

Die Frage ist ein wenig tricky denn es kommt darauf an. Geht man von den Monaten März, April, Mai und Juni aus, beißen sie besser je wärmer das Wasser ist. Das würde dann den Mai und Juni als die besseren Beißmonate definieren.

Hinzu kommt, dass sie vor dem Laichen mehr Nahrung benötigen und auch hier sind der Mai und der Juni ganz weit vorne. 

Meint man mit der Eingangsfrage die Tageszeit, sind es die späten Nachmittage im zeitigen Frühjahr an sonnigen Tagen. Die Frühjahrssonne schafft es dann, kleine Gewässer und einzelne Bereiche zu erwärmen, so dass die Temperaturen hier um 1 – 2 °C höher sind als im übrigen Gewässer.

Allgemein kann man auch noch sagen, dass Karpfen im Frühjahr abends und in der frühen Nacht beißfreudiger sind, als zu den kühlen Morgenstunden.  

Tipps für das Karpfenangeln im Frühling

Über was Karpfen fressen & wo sie es fressen haben wir uns ausgelassen. Kombinieren wir Das nun mit ein paar Angeltipps und dann wird aus diesem Artikel über Das Angeln auf Karpfen im Frühjahr ein runder Abschluss.

Anfang März werden Karpfen auf kleinen, lokal begrenzten Köderstellen beangelt. Verschiedene Rigs für das Grundangeln sollten ihre grundsolide Arbeit leisten. Auch Pop-ups über absterbendem Kraut sind wahre Beißmaschinen.

Über die Wassertemperatur, Wind und Sonne, sollte man tagsüber einen guten Überblick haben. Fassen wir alles noch mal in kurzen Sätzen zusammen, würde Das so aussehen:

  1. Wähle den richtigen Standort: Karpfen bevorzugen wärmere Wassertemperaturen und werden sich im Frühling demzufolge in Bereichen aufhalten, die sich schneller erwärmen. Das können flache Bereiche am Ufer, sonnenexponierte Stellen oder allgemein flache Gewässerzonen sein.

  2. Verwende geeignete Köder: Im Frühling ist die Nahrungsaufnahme von Karpfen aufgrund der sich ändernden Wassertemperaturen und der wechselnden Nahrungsverfügbarkeit sehr variabel. Je mehr tierische Stoffe in die Pellets oder Boilies wandern, desto effektiver werden sie sein. Daher sollten Zuckmückenlarven bei den Ködern für Karpfen im Frühjahr auf keinen Fall fehlen.

  3. Wähle die richtige Angelmethode: Verschiedene Angelmethoden können effektiver sein als andere. Zum Beispiel sind Pop-up-Köder aufgrund ihrer schwimmenden Eigenschaften und ihrer Sichtbarkeit im Wasser eine gute Wahl. Eine Studie aus dem Jahr 2017 hat auch gezeigt, dass die Verwendung von PVA-Beuteln, die den Köder langsamer freisetzen, die Fangrate erhöhen kann.

  4. Passe das Anfüttern an: Im zeitigen Frühling muss das Anfüttern von Karpfen anders gestaltet werden als im restlichen Jahr. Kleinere Fütterungsmengen werden effektiver sein, da Karpfen in dieser Jahreszeit oft noch inaktiv sind. Aufgrund der kalten Wassertemperatur, ist ihr Stoffwechsel noch recht langsam. Sie brauchen nur 1/10 der Nahrung, die sie im Sommer benötigen werden.

  5. Geduld ist die Devise: Es kann es länger dauern, bis Karpfen den Köder aufnehmen. Wie eben erwähnt, hängt die Aktivität der Karpfen im Frühjahr sehr stark von der Wassertemperatur ab. Bei 9 °C Wassertemperatur können viele Karpfen noch ziemlich lethargisch sein. Das gilt im Dezember wie im April.

Zum Abschluss

Diese Artikel bietet nur einen ersten Einblick in das Leben des Karpfens bezogen auf das Frühjahr. Natürlich haben wir noch mehr Stoff. Falls Du noch nicht genug haben solltest, findest Du Tipps für alle Jahreszeiten in unserem Angelbuch “Modernes Fische Finden – Karpfen”.

Wir sind überzeugt, dass jeder Angler erfolgreicher ist, je besser er seinen Zielfisch kennt und Zusammenhänge unter Wasser versteht. Wir lieben Fakten und weniger Anglerlatein.

FAQ: Karpfenfischen im Frühjahr

Zum Abschluss haben wir Dir noch ein paar der Fragen, welche uns immer wieder zum Thema Angeln auf Karpfen im Frühling gestellt werden, zusammengestellt. Sowie natürlich auch beantwortet.

In welcher Jahreszeit bzw. welchen Monaten beißen Karpfen am besten?

Hier gibt es zwei Jahreszeiten die hervorstechen.

Einerseits verspricht das späte Frühjahr ordentliche Drills, denn Karpfen sind in den Wochen vor der Laichzeit in ausgesprochen guter Beißlaune. Sie fressen sich nach einem mageren Winter wieder Speck an, um ordentlich Energie für das Laichgeschäft zu haben.

Aber auch der Herbst, kurz bevor die Wassertemperaturen wieder einstellig werden, bietet tolle Gelegenheiten für den einen oder anderen kapitalen Karpfen. Da im Winter fast nur von den eigenen Reserven gezehrt wird, hauen Karpfen noch mal ordentlich rein.

Wann ist die beste Tageszeit um Karpfen zu fangen?

Die beste Tageszeit, um Karpfen zu fangen, ist in der Regel während der frühen Morgen- oder späten Abendstunden. Karpfen sind bekannt dafür, in den frühen Morgenstunden besonders aktiv zu sein, wenn das Wasser kühl und ruhig ist.

In den späten Abendstunden kehren sie oft in flachere Gewässer zurück, um nach Nahrung zu suchen. Diese Zeiten bieten normalerweise die besten Chancen, um erfolgreich Karpfen zu angeln.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Aktivität der Karpfen auch von Faktoren wie Wetterbedingungen, Jahreszeit und Gewässertyp abhängt. Etwas, das wir auch in diesem Beitrag angesprochen haben.

So sind es im zeitigen Frühjahr die späten Nachmittage im an sonnigen Tagen. Die Frühjahrssonne schafft es dann, kleine Gewässer und einzelne Bereiche zu erwärmen, so dass die Temperaturen hier um 1 – 2 °C höher sind als im übrigen Gewässer.

Allgemein kann man auch noch sagen, dass Karpfen im Frühjahr abends und in der frühen Nacht beißfreudiger sind, als zu den kühlen Morgenstunden.  

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