Auf in die Echolot-Oberklasse 🔊 Das Lowrance HDS-7 Carbon 🔎

Lowrance_HDS_7_Carbon_test_erfahrung
4.9
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In der Angebotshierarchie der Lowrance-Echolote liegt die HDS Carbon Serie 2 im High End Bereich, will heißen: das was technisch z.Zt. machbar und opportun ist, steckt in dieser Echolot Familie.

Wer hier einsteigt, hat seine Portokasse genau geprüft und hat eher kein 7″ Gerät auf dem Zettel.

Genau hier setzt die Carbon Serie aber an und es ist die Frage erlaubt, „Wer braucht in dieser Geräteklasse eigentlich ein kleines 7″ Modell.

Nun, die Antwort ist einfach und einleuchtend: Jeder, der ein Kombigerät mit höherem Anspruch im mobilen Einsatz benötigt oder ein kleines Boot bestücken möchte oder solche Nutzer, die eine Zusatzlösung auf dem Boot im Außenbereich brauchen.

Das prädestiniert die 7″ Variante für den anspruchsvollen Nutzer, der beim Kauf nicht jeden Cent umdrehen muss.

Wir haben uns das Lowrance HDS -7 Carbon in der Praxis angeschaut, auch um die Frage zu klären, welchen Gegenwert man erhält.

Die Antwort ist ebenso für die größeren Modelle der Carbon Familie interessant, in der 1:1 Umsetzung (bis auf den größeren Bildschirm) direkt auch für die 9″ Ausgabe.

Ausstattungs- und Bedienungskomfort des Lowrance HDS-7 Carbon

Schon bei den ersten Gehversuchen sticht das exzellente SolarMax HD Display ins Auge, dass bei 7″ gute 1024×600 Pixel auflöst und in Klarheit, Helligkeit und Farbdarstellung die Konkurrenz, auch aus eigenem Hause, klar distanziert.

Die effektive Anti-Reflex-Vergütung des Bildschirms unterstützt einen großen Blickwinkel von nahezu 180°, prädestiniert das TFT aber auch für eine ungehinderte Sicht durch polarisierende Sonnenschutzgläser.

Anders als in den alten HDS Serien werkelt in den Carbon Modellen ein Dual Core bestückter Hochleistungsprozessor, der die Abläufe sichtbar beschleunigt. Keine Wartezeiten mehr beim overlaylastigem Kartenaufbau.

Das Bildschirmscrollen, die Update Einspielungen und die Echolotabläufe wie Chirp Sonar, Struktur Scan und StrukturMap™ einschließlich Bildschirmsplitting laufen schnell und flüssig. Es scheinen genügend Hardwarereserven auch für zukünftige Erweiterungen vorhanden zu sein. Die nächsten werden wahrscheinlich schon 2019 anstehen.

Das HDS-7 Carbon ist über Touchscreen und Tastatur bedienbar. Das beendet jegliche Diskussion, was die bessere Alternative darstellt. Ein intuitiv gestricktes Interfaces erleichtert die Einarbeitung und ist sehr komfortabel in den Abläufen.

Jede App kann direkt angesteuert werden, ohne einen Weg durch zahlreiche Untermenüs nehmen zu müssen. Für die Netzwerkeinbindung gibt es die NMEA 0183 und NMEA 2000 Schnittstellen, ebenso Ethernet Anschlüsse und zwei Kartenschächte für Micro SD Karten, die von vorne bedient werden.

Darüber hinaus kann man auch drahtlos. Mit der Lowrance GoFree App über Wlan werden z.B. Software Updates, Seekartenerwerb oder der Zugang zur Cloud Datenbank geöffnet, wo die Inside Genesis Nutzer Karten abgelegt sind. Bluetooth ist ebenfalls vorhanden.

Zum problemlosen Handling und Support stehen zwei Diagnostik Werkzeuge zur Verfügung. Während der Network Analyser das Netzwerk auf Treiber und Updates prüfen kann, kann der Service Assistant genutzt werden, um über den Navico Server technische Problemlösungen anzufordern.

Plug and Play heißt es im Marinenetzwerk und dem Anschluss von Erweiterungsmodulen, wie z.B. Broadband Radar, Marine Audio, Video View usw. steht nichts im Wege. Im Stand Alone und im Netzwerk ist das HDS-7 Carbon multigeberfähig, selbst wenn einer der Geber an der Angel hängen sollte. Was will man mehr?

Navigation und Seekarten

Der eingebaute Seekartenplotter ist mit einem 10 Hz GPS Modul bestückt. Es findet vorhandene Satelliten schnell und sicher und sorgt auch bei langsamer Bootsgeschwindigkeit für eine exakte Positionierung des Fahrzeugs auf der Seekarte.

5000 Wegepunkte, 200 Routen und 100 Trails(mit je 10000 waypoints)können abgelegt und jederzeit wieder in die aktive Navigation eingebunden werden. Eine umfassende Icon Liste erleichtert dabei eine Individualisierung von Routen über aussagekräftige Darstellungen von Wegepunkten auf der Karte.

Überhaupt zeigt das Markieren von Waypoints mit „Touch“ wie einfach es gehen und wie schnell man sich an einem einzigen Angel Tag reproduzierbare Hotspottracks anlegen kann. Was die Seekartennutzung angeht, ist man mit dem HDS-7 Carbon Plotter breit aufgestellt.

Neben dem „Eigenkartographieren“ von „kartenlosen“ Gewässern via C-Map Genesis, den Möglichkeiten, vorhandenes Kartenmaterial zu verfeinern, sind fertige Kartenwerke der großen Anbieter Navionics und Jeppesen (C-Map) in verschiedenen Ausgaben einsetzbar.

Wir haben Navionics Platinum+ Norway Plus und C-Map MaxN+ North Sea und Denmark probiert und waren angetan. Die Möglichkeiten, mit den in beiden Systemen integrierten bathymetrischen Karten (Angelkarten) mögliche Hotspots zu finden und Schlepptracks im Vorfeld einer Angeltour aufzubauen hat uns ebenso begeistert, wie die 3-D Möglichkeiten der Kartendarstellung. Sichere Routenvorschläge zum ausgewählten Ziel wurden auch gerne genutzt.

3D Navionics Platinum+ Seekarte
In der 3-D Darstellung der Navionics Platinum+ Seekarten sind die Unterwasserstrukturen sehr schön plastisch herausgearbeitet. Der Unterwasserberg „Palgrunnen“ ist einer von vielen Hotspots im Balsfjord südlich von Tromsö. Der Wegepunkt 010 markiert eine Fangstelle für Rotbarsch bei rund 100m Wassertiefe. In einer 2-D Ansicht lässt sich das weit weniger gut anschaulich darstellen.

Alles in allem haben uns die Navionic Charts etwas besser gefallen, da sie im Detail besser ausgearbeitet sind als bei der C-Map Konkurrenz. So geben die Angelkarten bei Navionics z.B. die Unterwasserverhältnisse plastischer wieder.

Das liegt hauptsächlich an den dichteren Tiefenlinien wird aber ebenso durch die gewählte Schattierung unterstützt. C- Map N+ sind aber eine gute Alternative, die mitunter als Promotion mit einem Geräteerwerb günstig zu bekommen sind. Eine andere aber überaus nützliche Funktion kommt vom Gerät selbst.

StruktureMap offeriert die Möglichkeit dem Side Scan Bild die eigene Karten aufzulegen (Overlay). Das schafft Klarheit welche Unterwasserstrukturen sich um die augenblickliche Bootsposition herum auftun. In der Gesamtschau gibt es am Plotter selbst und seinen Möglichkeiten nichts auszusetzen. Alle Funktionen sind gut ausgebaut, einfach zu handhaben und sicher in der Anwendung. Auch gehobene Ansprüche sollten erfüllt werden.

Echolotfunktion und Lowrance Total Scan Geber

In der High End Klasse des Echolot-Angelns finden wir neben dem traditionellen 2-D Sonar mit Chirp Funktion die Struktur Scan Möglichkeiten wieder, die schon in der Mittelklasse (z.B. Elite Ti, Simrad Go) zur Sonarausstattung gehören.

Das HDS-7 Carbon kann allerdings noch mehr, wie eindrucksvoll in Bildern zum Strukture Scan 3D zu sehen ist. Um diese Möglichkeiten zu nutzen, ist aber ein separater Geber nötig und außerdem ein zusätzliches Erweiterungsmodul für die 3-D Technik. Ein zusätzlicher Geber ist ebenfalls fällig, um die Spotlight Technik nutzen zu können.

Die Spotlight Scan Funktion wird mit dem Trolling Motor gekoppelt und zeigt Strukturen und Fische vor und um das Boot herum an, bevor man in diesem Bereich fischt.

In der Grundausstattung arbeitet das Gerät mit drei möglichen Festfrequenzen (50/83/200Mhz) im traditionellen 2-D Verfahren und mit 455/800Mhz Frequenzen im Strukture Scan Bereich.

Der mitgelieferte Total Scan Geber unterstützt 83 und 200Mhz als Festfrequenz im 2D, deckt aber den angegebenen Struktur Scan Bereich ab. Er ähnelt sehr dem bisherigen LSS-2 Geber aus dem Lowrance Portfolio.

Das HDS-7 Carbon pulst im 2-D Bereich zusätzlich auch Chirp. Der Hersteller spricht von Mid Chirp und High Chirp Bereichen, die sich auf die angegebenen 83/200Mhz Festfrequenzen stützen. Der mitgelieferte Total Scan Geber kann um diese Eckpunkte herum die Schallwellen modulieren, so dass eine gewisse Bandbreite an Frequenzen statt einer einzelnen zur Verfügung steht.

Die Chirp Technik sorgt für eine höhere Trennschärfe bei erkannten Objekten, unterdrückt Störungen besser und steht für saubere und klare Bilder in der Darstellung. Nach unseren Erfahrungen sind die Möglichkeiten des Totalscan aber begrenzt. Ein echter Chirp Geber von Airmar, z.B. ein TM150, der mit dem HDS-7 Carbon kompatibel (Adapter Kabel nötig) ist, produziert bessere Bilder.

Das mag einmal an der größeren Frequenzbreite des Airmar Gebers liegen, wird aber auch Ursachen in der Gebertechnik selbst haben, da der Total Scan Geber ein Festfrequenztyp ist und keineswegs chirptechnisch modifiziert wurde. Trotzdem sind die Chirp Möglichkeiten mit dem Total Scan Geber nicht von schlechten Eltern.

Im Split Verfahren lassen sich nämlich beide Chirp Techniken (High und Med Chirp) gleichzeitig nutzen. Das bringt einerseits den Vorteil die Detaildarstellung im Kleinen (High Chirp) als auch die Nutzung des großen Scanbereich im Med Chirp Verfahren. Damit kann man beim Fischen u.U. sogar mehr anfangen, als es mit einem einzigen Chirp Bereich und höherer Auflösung möglich ist.

Lowrance HDS Carbon dual CHIRP Echolotbild
Eine der Stärken des Lowrance HDS-7Carbon. Die duale Chirp Ansicht im Bildschirmsplitt mit unterschiedlicher Einfärbung und verschiedenen Maßstäben. Die bessere Detaildifferenzierung im High Chirp Bereich ist bei der geringen Wassertiefe von rund 8 m noch nicht so deutlich zu sehen.

Mit dem Total Scan Geber verfügt das Lowrance HDS-7 Carbon im Strukture Scan Bereich über Sidescan und Downscan Möglichkeiten, die sich einzeln im Vollbild, im Split Screen Verfahren zusammen oder mit anderen Funktionen aus 2-D oder den Charts anzeigen lassen.

Im Sidescan Bereich sind Scanbreiten links und rechts vom Boot bis zu 90m(455Khz)einzeln oder gleichzeitig möglich. Tiefenlotungen reichen im Strukture Scan Bereich bis auf rund 100m. Mit traditionellem 2-D Chirp geht es bis auf 300m Tiefe, was für die meisten Anwendungen ausreichen sollte.

In der Praxis hängt die Sonar Darstellung in Qualität und Umfang auch von der Bootsgeschwindigkeit ab, die nach unseren Erfahrungen optimal im Bereich 5-7MPH liegt. Tiefenlotung mit Anzeige der Grundlinie liefert das Gerät aber noch bei höheren Geschwindigkeiten bis über 30MPH.

Das setzt allerdings eine optimale Gebermontage und einen Boots Typ voraus, der im Heckbereich nicht zu starken Verwirbelungen neigt.

Die Sonarqualität des HDS-7 Carbon mit dem Totalscan Geber setzt sich, bis auf die zusätzlichen Features, nur unwesentlich von den Mittelklasse-Echolot-Modellen Elite Ti und Simrad Go7xse ab. Das ist wenig erstaunlich, da prinzipiell die gleiche Technik und der gleiche Geber im Einsatz ist.

Grundsätzlich sind die Scanergebnisse sehr gut im Struktur Scan Bereich mit leichten Vorteilen zur Konkurrenz im gleichen Preissektor, fallen aber je nach Wettbewerber bei den 2-D Chirp Bildern ab, solange nur der Total Scan Geber zum Einsatz kommt.

Lowrance HDS Carbon Structure Scan Echolotbild
Starke Leistung auch im Strukture Scan Bereich, wie hier das Downscan Bild verdeutlicht. Hier wurde eine SW Darstellung gewählt, die die Strukturen am Boden sehr deutlich herausarbeiten.

Ansonsten beherrscht ein HDS-7 Carbon natürlich alle Standardfunktionen der aktuellen Echolottechnik. Das sind z.B. Möglichkeiten der Sonaraufzeichnung und Wiedergabe(incl. Rewind), die sehr nützlich sind, wenn man durchfahrene Bereich erneut ansteuern will.

Außerdem lassen sich damit auch eigene Kartenaufzeichnungen über C-Map Genesis generieren. Sehr hilfreich ist auch die Fish ID Funktion mit und ohne Tiefenangabe. Hier werden Fischsymbole statt Fischbögen eingesetzt.

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Zusammenfassend kann man feststellen: High End ist das im Echolotbereich mit dem Total Scan Geber eher nicht. Die Unterschiede zur Mittelklasse bei gleichem Gebereinsatz sind zu gering.

Auch leistungsmäßig unterscheidet sich das Sonar Modul mit 500W RMS nicht vom einem Elite Ti oder Simrad Go Gerät. Interessant wird es erst beim Einsatz der 3D-Struktur Scan Technik und einem echten Chirp Gebers.

Beides wirft aber die Frage auf, inwieweit es sich mit mehreren Gebern und einem zusätzlichen Modul noch komfortabel arbeiten lässt. Sinnvoll scheint die Geberaufrüstung eher im Marinenetzwerk mit mehreren Geräten zu sein, da hier alle Möglichkeiten gemeinsam genutzt werden können. So rechnet sich der Kosteneinsatz auch besser.

Der Normalanwender wird sich bei dem Lowrance HDS-7 Carbon mit dem Total Scan Geber zufrieden geben. In dieser Ausstattung ist der Preis mit rund 1250,00€ überschaubar. Im Konkurrenzvergleich kommt man damit gut auf seine Kosten.

Man erwirbt ein fortschrittliches modern konzipiertes Hochleistungsgerät mit 2D Chirp- und Struktur Scan Funktion, einem gut ausgestatteten Plotter, leistungsfähiger Hardware und einem exzellenten Bildschirm. Die Netzwerkmöglichkeiten sind vielfältig und die drahtlosen Kommunikationsfähigkeiten gut ausgebaut.

Das Gerät eignet sich für den Süß- wie für den Salzwasserbereich, ist bestens verarbeitet und bringt alles notwendige Zubehör(Halterung, Einbaurahmen, Abdeckung) mit, das für einen Einsatz im täglichen Gebrauch notwendig ist.

Der Total Scan Geber ist ein tragfähiger Kompromiss in Leistungsfähigkeit und Einsatzkomfort. Mit der Echolotleistung lässt es sich leben auch wenn der 2-D Chirp Bereich nur Durchschnittskost ist und der 3-D fähige Strukture Scan und weitere Funktionen mit diesem Geber nicht zur Verfügung stehen.

Die komplette Ausstattung mit zusätzlichen Strukture Scan 3D ist mittlerweile bei rund 1680€ eine Überlegung wert.

Welches sind die besten Fischfinder? Erfahre die Antwort in unserem ausführlichen Echolot-Test.

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