ᐅ Garmin Echomap UHD 92sv 🔊 Echolot-Praxistest 🔎

Garmin_Echomap_UHD_92sv_Test
4.6
(40)

Mit Ultra High Definition (UHD), einem hochfrequenten Scanverfahren in ClearVü und SideVü hat Garmin seine Echomap-Plus-Serie aktuell aufgehübscht. Der Hersteller verspricht sich dadurch u. a. eine schnelle und ergebnisoptimierte Fischsuche durch extrem hochauflösende, detailreiche Bilder. Ob das mit den Echomap-UHD-Geräten in der Praxis gelingt, haben wir in diesem Fischfinder-Test mit einem Garmin Echomap UHD 92sv und dem GT54 UHD-TM Geber auf dem Wasser wissen wollen.

Du kannst die grundlegenden Eigenschaften der Echomap-UHD-Serie in unserer ausführlichen Übersicht zu den Garmin-Echoloten nachlesen. Wir fassen die Erkenntnisse, Eigenschaften und Ausstattungsmerkmale hier deshalb nur kurz kompakter Form zusammen. Dann konzentrieren wir uns auf die hochauflösenden Scanverfahren in Clear- und SideVü, die der Serie mit „UHD“ den Namen geben.

Was hat die Garmin-Echomap-UHD-Serie zu bieten?

Die neue Garmin-UHD-Serie baut im Wesentlichen auf der bisherigen Echomap-Plus-Serie auf. Im Grunde finden wir eine Echomap-Plus-Linie wieder, die

  • mit einem Update auf hochfrequente Scantechniken im ClearVü- und SideVü-Bereich,
  • neuen Gebern
  • und kleinen Überarbeitungen in der Hardware

attraktiver gemacht wurde.

Die Echomap-UHD-Serie ist hochwertig verarbeitet, weist professionelle Schraubanschlüsse und ein ausgeklügeltes Halterungskonzept auf. Dieses erlaubt, das Gerät ohne Lösen eines Anschlusskabels  mit lediglich einem Griff aus der Halterung zu nehmen. Der Bildschirm genügt hohen Ansprüchen, die Touchscreen-Bedienung läuft ohne Fehl und Tadel. Sie wird durch ein funktionales Tastenfeld mit Funktionstasten (Shortcuts) unterstützt.

Der ausgefeilte Kartenplotter mit hochempfindlichem GPS leistet ganze Arbeit. Beim Kartenmaterial kann auf die exzellenten Bluechart G3 Charts von Garmin zugegriffen werden, die nach der Übernahme von Navionics auch Daten dieses Herstellers enthalten.

Im Echolotbereich finden wir das traditionelle 2D-Chirp-Verfahren wieder, das auf dem Markt anerkanntermaßen zur Spitzenklasse zählt. Das liegt nicht zuletzt auch an dem ausgezeichneten Geberdesign der Garmin-Entwickler. Schon der Garmin GT52 M-TM High-Chirp-Geber der Echomap-Plus-Reihe setzte Maßstäbe. Für die Addition der hochfrequenten Clear- und SideVü-Techniken wurde der GT54 UHD-TM entwickelt. Ganz aktuell hat Garmin für die Echomap-UHD-Serie mit dem GT56 UHD-TM ein weiteres Modell nachgeschoben, der das Einsatzspektrum der UHD-Linie noch einmal erweitert. Dazu jedoch später mehr.

Was ist UHD?

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Ultra High Definition (UHD) setzt bei der Echomap-UHD-Serie zwei aktuelle Spitzentechniken im Clear- und SideVü-Verfahren ein.

  1. Mit dem Mehrfrequenzverfahren CHIRP wird einerseits eine gute Tiefenreichweite bei bemerkenswerter Detailauflösung erreicht.
  2. Die Nutzung hoher Frequenzen von max. 1000 kHz im ClearVü und 1200 kHz im SideVü verbessern die Auflösung der Echolot-Bilder bei bester Objektseparation und Detailauflösung dann nochmal entscheidend.

Im Ergebnis erhält der Angler ein deutliches Plus an Informationen, die sowohl die Fischsuche als auch die Gewässerbeurteilung optimieren. In Verbindung mit den ohnehin erstklassigen 2D-Chirp-Bildern im traditionellen Echolotverfahren, ist der Anwender mit den Echomap-UHD-Techniken bestens gerüstet, um erfolgreich Fische finden zu können.

Welche Rolle spielen die neuen Echolotgeber GT54 UHD-TM und GT56 UHD-TM?

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Was nutzt der beste 4K Fernseher, wenn die Satellitenanlage, die für den Empfang der Signale zuständig ist, aus grauer Vorzeit stammt?  Übertragen auf den Sonarbereich müssen wir da noch einen Schritt weitergehen, da der Echolotgeber die Signale (Echos) nicht nur empfängt, sondern auch sendet. Was also nutzt ein noch so ausgefeiltes Sonargerät, wenn der eingesetzte Geber es nicht hinreichend umsetzen kann?

Diese Frage hat Garmin mit seinem hervorragend konzipierten Geberarsenal mehr als zufriedenstellend beantwortet. Die beiden speziell für die Echomap-UHD-Reihe ausgelegten Heckgeber sind All-IN-ONE-Typen, die alle drei Chirp-Scantechniken beherrschen. Und das darüber hinaus in bis zu drei Frequenzbändern. Der GT54 UHD-TM Typ scannt traditionell in High Chirp mit einer Frequenzbreite von 150 – 240 kHz. Es werden 90 Einzelfrequenzen gleichzeitig genutzt, um bestmögliche Bilder mit einer optimalen Fischerkennung zu erreichen. Im ClearVü-Bereich chirpt der GT54 UHD mit 760 – 880 kHz. Bei SideVü sind es zwei Frequenzbereiche. Neben dem hochfrequenten 1080 – 1230 kHz steht ein mittlerer mit 425 – 485 kHz zur Verfügung.

Garmin_GT54_und_GT56_Echolot_Geber
Die beiden Garmin-UHD-Geber unterscheiden sich optisch in Form und Größe. In Anbetracht der Scanmöglichkeiten beider Typen in verschiedenen Frequenzbereichen, lassen sich daraus auch Rückschlüsse auf die Anzahl und Anordnung der eingebauten Kristalle ziehen.

Da wundert es nicht, dass UHD Tiefen über 60 m erreichen kann. SideVü kommt mit 455 kHz maximal sogar bis zu 160 m tief. Einhundert Meter mehr schafft der 2D-High-Chirp-Scan, der damit auch für Einsatzbereiche im Salzwasser geeignet ist. Der zweite Geber im Bunde (der GT56 UHD-TM) ist im 2D-High-Chirp-Bereich wie der GT54 UHD ausgelegt, verfügt aber ansonsten über drei Chirp-Frequenzbänder (bei 455 kHz, 800 kHz und 1000 kHz) in den beiden anderen Echolotverfahren.

Das Einsatz- und Leistungsspektrum vergrößert sich mit dieser Ausstattung sowohl im Süß- als auch Salzwasserbereich. In der Praxis leisten beide Geber ganze Arbeit. Die Scanergebnisse gehören mit zu den Besten, die der Sonarmarkt derzeit zu bieten hat. Hier werden echte Chirp-Geber mit einem breiten Frequenzaufkommen eingesetzt, die alle technischen Möglichkeiten der Garmin-Sonargeräte perfekt umsetzen.

Was leistet das Garmin Echomap UHD 92sv auf dem Wasser?

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Beschreibungen neuer Features bzw. Geräte besagen wenig, wenn sich in der Praxis nicht zeigt, was bei allem technischen Aufwand tatsächlich herauskommt. Wir haben das Garmin Echomap UHD 92sv mit dem GT54 UHD-TM Geber auf einer großen Mittelgebirgstalsperre eingesetzt und eine Reihe von Screenshots gesammelt, die einen guten Eindruck von der Leistungsfähigkeit der Kombination hinterlassen.

Traditionelles 2D High Chirp:

Fangen wir mit dem traditionellen 2D-Chirp-Verfahren an. Mit 90 Einzelfrequenzen (150 – 240 kHz) und Öffnungswinkeln von 24°-16° schafft es der GT54 UHD-TM Geber, brillante Scanergebnisse auf den Schirm zu bringen. Diese stechen in Klarheit, Differenzierung, Schärfe und Objekttrennung hervor. Hier macht es sich bezahlt, dass der Hersteller die Chirp-Technik laufend weiterentwickelt und viel Aufwand in das Geberdesign investiert. Angesicht dieser Ergebnisse wird sich der ein- oder andere Sonargeräte-Hersteller wohl ein wenig hintanstellen müssen. Zwei Beispielbilder aus unserem Praxistest illustrieren dies sehr schön.

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2D-Chirp-Bilder in dieser Qualität - mit klar umrissenen scharfgezeichneten Fischsicheln - bekommt man außerhalb der Garmin-Produktfamilie nicht allzu oft zu sehen. Selbst die Fischbewegungen sind in der Zeichnung nachvollziehbar aufgezeigt. Eine Köderverfolgung beim pelagischen Angeln ist mit diesem Gerät ein Kinderspiel.
Garmin_Echomap_UHD_92vs_2D_Chirp_im_Test
Anhand der Fischsichelgröße kann man in etwa die Entfernung der Fische zueinander abschätzen. Interessant bei diesem Bild ist die typische Fischansammlung über einer Bodenvertiefung und die Fähigkeit des Chirp-Verfahrens, selbst bodennah stehende Fische differenziert vom Grund abzuheben.

Garmin UHD ClearVü:

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Das Down-Scan-Verfahren, welches bei Garmin ClearVü genannt wird, war bisher nicht unbedingt das Vorzeigeobjekt. Hier hatten verschiedene Mitbewerber wie Lowrance und Humminbird eher einen Grund zum Jubeln.  Mit der Echomap-UHD-Reihe hat Garmin aber seinen Anspruch angemeldet, auch hier in die erste Liga aufzusteigen. Die Screenshots unseres Praxistests zeigen, dass es keinen Grund gibt, es anders zu sehen.

 

Die Bilder des ClearVü

  • sind sehr gut ausgeleuchtet,
  • separieren Untergrundstrukturen, Vegetation sowie Fisch ausgezeichnet
  • und schaffen so einen hohen Informationswert über die Verhältnisse auf und über dem Gewässergrund.

Insbesondere im Bildschirmsplit mit dem 2D-Chirp-Verfahren wird deutlich, welchen Interpretationsvorteil die ClearVü-Bilder beim Echolot-Angeln verschaffen.

Garmin_Echomap_UHD_92vs_ClearVue_im_Test
Wie gut das hochfrequente ClearVü die Vegetation auf dem Grund darstellt und vom Fischschwarm separiert, ist an diesem Screenshot gut zu sehen.
Garmin_Echomap_UHD_92vs_2D_Chirp_Clearvue_Vergleich
Ein sehr schöner Vergleich von 2D Chirp und ClearVü UHD. Erstklassig beim 2D Chirp ist, dass man Fisch und Vegetation links schon sehr gut auseinanderhalten kann. Richtig klar wird es dann im ClearVü-UHD-Verfahren. Fische und Pflanzenbewuchs werden hier deutlich differenziert

Garmin UHD SideVü:

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Im Side-Scan-Bereich, den Garmin SideVü nennt, waren wir von den Scanergebnissen der Echomap-Plus-Reihe schon angetan. Die Aufrüstung auf UHD mit Chirp-Frequenzen, die z.T. über 1200 kHz liegen, hat qualitativ einen weiteren Schub bewirkt. Rein subjektiv reichen die Bildergebnisse qualitativ an die Mega-Image-Scans von Humminbird heran. Wenn man überhaupt Unterschiede zum Mitbewerber ausmachen will, bewegen wir uns hier im Nuancenbereich. Und das auch nur in einem praxisfernen direkten 1:1 Vergleich.

Garmin SideVü UHD: Das sind klare, scharfe detailreiche Bilder, die es leicht machen, Objekte links und rechts vom Boot zu identifizieren. Der Interpretationsbedarf ist bei SideVü klein, die Abbildungsgenauigkeit und der Sichtungsumfang dadurch erfreulich groß. Was im Erfassungsbereich an Kleinobjekten vorhanden ist, wird ebenso erkannt und sichtbar gemacht. Wie gut die Fischerkennung selbst bei der tiefreichenden 455 kHz Frequenz funktioniert, kannst Du im zweiten Bildbeispiel nachvollziehen. 

Garmin_Echomap_UHD_92vs_SideVue_im_Test
SideVü liefert saubere, scharfe Bilder mit klar umrissener Bodenmodulation und Objektzeichnung. Klar zu erkennen ist die Bodenvegetation links und rechts vom Boot.
Garmin_Echomap_UHD_92vs_Sidevue_Clearvue_Vergleich
Selbst in der geringeren 455 kHz Auflösung, die auch größere Tiefen scannen kann, sind die Bilder aussagekräftig. Der Fischschwarm wird in beiden Echolotverfahren herausgearbeitet. Das SideVü-Bild zeigt die Ausdehnung des Schwarms und den Standort zum Boot eindeutig an. Information, die im ClearVü-Verfahren nicht zu bekommen sind.
Garmin Echomap UHD 92vs 2D Chirp SideVue ClearVue Vergleich
Ein informativer Vergleich der drei Echolotverfahren 2D Chirp, Clear- und SideVü. Ausdehnung und Anordnung der Bodenvegetation sind nur im SideVü-Bild zu sehen. Das traditionelle 2D Chirp rechts unten liefert zwar Informationen zum Bewuchs, die aber einen mehr oder weniger großen Interpretationsspielraum offenlassen.

Kartografieren mit Garmin Quick Draw Contours:

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Da wir schon auf dem Wasser waren, haben wir auch gleich mit dem Echomap UHD 92sv die Live-Kartierung mit Quick Draw Contours probiert. Das ist so einfach wie Radio hören. Die Funktion wird schlicht über das Menü angewählt und gestartet, der Rest läuft automatisch. Am Bildschirm lässt sich dann live verfolgen, wie das Gewässer unter dir mit Tiefenlinien gefüllt wird.

Die aufgezeichneten Karten unterscheiden sich nicht wesentlich von käuflichen Produkten. Sie haben sogar den Vorteil, dass sie den Gewässerzustand aktuell wiedergeben. Bei Talsperren mit wechselnden Wasserständen macht das u.U. einen großen Unterschied. Eine vielversprechende fischreiche Kante bei Vollstau kann im Sommer ganz schnell auf dem Trockenen liegen.

Garmin_Echomap_UHD_92vs_Quick_Draw_Contours
Die frisch aufgezeichnete Karte (Bootsposition oben rechts) zeigt einmal die zurückgelegte Fahrstrecke (track), die in der fertigen Karte nicht mit abgelegt werden sollte. Hier schön zu sehen: Die für einen Stausee typischen Flachpassagen im Wechsel mit steilen Böschungen. Die Dichte der Tiefenlinien zeichnet die Geländeformation entsprechend nach.

Fazit Echomap UHD 92sv:

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Der Fischfinder genügt selbst hohen Ansprüchen, die Anwender an die Hardwarequalität, die Ausstattung und die Leistungsfähigkeit eines Sonargerätes in der mittleren Preisklasse stellen. Echolottechnisch bleiben kaum Wünsche offen. Die Scanergebnisse sind selbst in der Oberklasse des Herstellers nicht besser, im UHD-Bereich sogar weiter optimiert. Hier werden in Clear- und SideVü die aktuellen Möglichkeiten dieser Echolotverfahren ausgeschöpft.

  • + Die ausgezeichneten traditionellen 2D-Chirp-Bilder tun dann ein Übriges, um das sehr gute Leistungsspektrum des Gerätes abzurunden.
  • + Eine intuitive Bedienung,
  • + das logisch aufgebaute Menüsystem,
  • + eine sehr gute Ausstattung mit WLAN, Netzwerk (NMEA 2000),
  • + das herstellereigene, anwenderfreundliche Kartierungssystem Quick Draw Contours,
  • + sind neben dem ausgezeichneten Kartenplotter,

weitere Bausteine eines Komplettpaketes, das in der Preisklasse um die 1000 € mit zur ersten Wahl gehört. Das von uns getestete Garmin Echomap UHD 92sv mit dem GT54 UHD-TM Geber kostet im Handel aktuell um die 1.100 €.

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